Julius SöhnleinJulius Söhnlein (* 28. September 1856 in Schierstein; † 6. Juni 1942 in Eberswalde) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder, der den Zweitaktmotor entscheidend verbesserte.[1][2] Leben und WirkungDer Sohn des Sektfabrikanten Johann Jacob Söhnlein beschäftigte sich schon seit seiner Kindheit mit Fahrzeugen.[1] Schon 1873 soll er ein betriebsfähiges Motorfahrzeug gebaut haben. Ein Modell davon stand im Deutschen Museum, das jedoch 1944 durch Kriegseinwirkungen zerstört wurde.[3] 1891 erhielt Söhnlein das D.R.P.-Patent Nr. 83210 auf einen Zweitaktmotor,[4] bei dem durch den Arbeitskolben Einlass-, Überström- und Auslassvorgang gesteuert wurde; der Kurbelkasten diente als Spülpumpe.[2]
– Auszug aus der Schweizer Patentschrift, Patent Nr. 4395.[1] Im Gegensatz zum Zweitaktmotor von Dugald Clerk, mit separater Spülpumpe und automatischen Rückschlagventilen an Einlass- und Überströmkanal, war Söhnleins Zweitaktmotor vom Kolben gesteuert und der Spülgasstrom wurde durch einen Kanal im Kolbenboden geleitet (die sogenannte „Fontänenspülung“).[1] Julius Söhnlein selbst nutzte seine Erfindung nicht kommerziell, sein Bruder Heinrich Söhnlein (1858–1942) jedoch gründete in Wiesbaden nach der Jahrhundertwende den Hersteller „Solos“ (auch „Solos-Motorenfabrik Schierstein“) und produzierte nach den Patenten seines Bruders Zweitaktmotoren.[5] Er baute langsam- und schnelllaufende Zweitaktmotoren mit einer Leistung von 1,5 bis 12 PS (1,1 bis 9 kW), unter anderem für den Ankerspillantrieb auf Schiffen der Rheinschifffahrt. 1917 wurde die Firma aufgelöst und der Name geriet in Vergessenheit.[1] Bis heute werden nahezu alle kleinen Zweitaktmotoren nach Söhnleins System schlitzgesteuert, aber der Name Söhnlein wird fast ausschließlich mit der Söhnlein Sektkellerei in Verbindung gebracht. WeblinksEinzelnachweise
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