1891 trat er bei der Regimentsmusik des Niederösterreichischen Hausregiments, des k.u.k. Infanterie-Regiments Nr. 49 in Krems an der Donau, in den Militärdienst ein. Bis 1894 spielte er unter dem Militärkapellmeister Josef Franz Wagner. 1895 kehrte er nach Prag zurück und trat dort eine Stelle als zweiter Fagottist am Deutschen Theater an. 1896 stieg er zum Dirigenten des Prager Stadtorchesters und des Danica-Chors in Sisak in Kroatien auf. 1897 wurde er Militärkapellmeister beim Infanterie-Regiment Nr. 86 in Sarajevo, Bosnien. Weitere Stationen als Militärmusiker waren ab 1900 Budapest und ab 1910 Theresienstadt.
Fučíks Einzug der Gladiatoren ist auch bei Menschen, die den Komponisten sonst nicht kennen, als „Zirkusmarsch“ bekannt, da viele Zirkusorchester in aller Welt ihn bis heute als Ouvertüre einsetzen.
Nach seiner Hochzeit wirkte Fučík ab 1913 in Berlin, wo er den Tempo-Verlag gründete, hauptsächlich kompositorisch. Mit seinen Kapellen gab er in Prag und Berlin Platzkonzerte vor über 10.000 Zuhörern. Fučík hinterließ nach seinem frühen Tod im Alter von 44 Jahren über 400 Kompositionen, darunter eine Messe und ein Requiem. Er wurde auf dem Friedhof Weinberge in Prag beigesetzt.
Julius Fučík war der Onkel des Schriftstellers und Journalisten Julius Fučík, der von den Nationalsozialisten in Berlin hingerichtet wurde.
In einem Zusammenhang mit Julius Fučík steht die Autaler Kirche bei Graz, da eine „großzügige Stiftung aus dem künstlerischen Nachlaß“ desselben für den 1933 errichteten Bau verwendet wurde. Daran erinnert eine Gedenktafel in der Kirche.[3]
Werke (Auswahl)
Werke für Blasorchester
Österreichs Ruhm und Ehre, Suite in 4 Sätzen op. 59
Einzug der Gladiatoren op. 68 (im Englischen gelegentlich als „Thunders & Blazes“ bezeichnet)
Traumideale (Sny Idealu), Walzer op. 69
Triglav, Slowenischer Marsch op. 72
Schneidig vor, Defiliermarsch op. 79
Ungarischer Marsch op. 81
Unter der Admiralsflagge, Marsch op. 82
Il Soldato op. 92
Magyar Indulo op. 97
Concertino für Fagott op. 131
Vom Donauufer, Walzer op. 137
Amorettenreigen, Walzer-Intermezzo op. 145
Sempre Avanti, Marsch op. 149
Hercules, Marsch op. 156
Die Regimentskinder, Marsch op. 169
Fest und treu, Marsch op. 177
Winterstürme, Walzer op. 184
Der alte Brummbär für Fagott und Blasorchester op. 210
Attila, Marsch op. 211
Unvergessliche Stunden, Konzertwalzer op. 212
Florentiner Marsch op. 214
Marinarella, Konzertouvertüre, op. 215
Die lustigen Dorfschmiede (Veselí venkovští kováři), Marsch op. 218
Salve Imperator, Marsch op. 224
Ballettratten, Konzertwalzer op. 225
Danubia, Marsch op. 229
Donausagen, Walzer op. 233
Hercegovac (Herzegowina), Marsch op. 235
Husarenvedette, Marsch op. 236
Onkel Teddy(Uncle Teddy), Marsch op. 239
Furchtlos und Treu, Marsch op. 240
Miramare, Ouvertüre op. 247
St. Hubertus, Konzertouvertüre op. 250
Vítězný meč(Das Siegesschwert), Marsch op. 260
Leitmeritzer Schützenmarsch op. 261
Einzug der Olympischen Meisterringer, Marsch op. 274
Fanfarenklänge, Marsch op. 278
Pax vobis, Trauermarsch op. 281
Erinnerung an Trient, Konzertmarsch op. 287
Sieges-Trophäen op. 297
Gigantic (Gigantisch), Marsch op. 311
Ballett-Ouvertüre op. 319
Rechts schaut, Marsch
Werke für Kammermusik
Serenade in B-Dur op. 19 für zwei Klarinetten und Fagott
Scherzo in c-Moll op. 25 für zwei Klarinetten und Fagott
Rondo in B-Dur op. 26 für zwei Klarinetten und Fagott
Symphonia Scandaleuse op. 29 für zwei Klarinetten und Fagott
Die Gardinenpredigt (auch bekannt als Ehedialog), Burleske für Klarinette, Fagott und Klavier op. 268
Werke für Klavier
The world of the exhibition scanned for piano op. 216
↑Thomas Jelinowicz: Julius Fučík – Widerspruch zu Lebzeiten und im Tod. In: Deutsche Johann Strauss Gesellschaft (Hrsg.): Neues Leben – Das Magazin für Strauss-Liebhaber und Freunde der Wiener Operette. Nr. 55 (2017/Nr. 2), ISSN1438-065X, S. 42–60.