Der Überlieferung nach wurde Julian als Sohn eines paganen Vaters und einer christlichen Mutter in Kilikien geboren. Nach dem Tod des Vaters zog seine Mutter mit Julian nach Tarsus, wo er christlich erzogen wurde.[4] Im Zuge der Christenverfolgungen durch Diokletian[1][5] wurde er inhaftiert, durch verschiedene Orte der Landschaft Kilikien geschleppt[6] und in diesen auf Befehl von Statthalter Marcian auf unterschiedliche Weise gequält. So wurde er beispielsweise zu „wilden Tieren“ gesteckt. Sein Lebensende fand Julian von Tarsus, als ihn der Statthalter in einen Sack mit Sand stecken und anschließend im Meer versenken ließ.[4]
Wo er schließlich bestattet wurde, darüber existieren verschiedene Erzählungen. Nach einer Legende wurde seine Leiche in Alexandria an den Strand gespült und dann von Anhängern des Christentums in Alexandria bestattet. Seine Reliquien wurden später nach Antiochia überführt.[4]
Heute ist er insbesondere durch eine Homilie von Johannes Chrysostomos bekannt,[5] die zwischen 380 und 400 verfasst wurde. Eine weitere Quelle über ihn ist eine Kathedralhomilie von Severus von Antiochia. Bei diesen beiden handelt es sich um die frühesten Zeugnisse für den Heiligen.[7]
Verehrung
Im vierten Jahrhundert existierte sein Grab in einer Basilika von Antiochia.[1] Es besteht die Möglichkeit, dass der Kult in Emesa für Julian von Emesa originär Julian von Tarsus galt.[8]
Neben einem identischen Festtag mit Julian von Antinoë ähneln sich auch die byzantinischen Darstellungen, sodass eine ikonographische Unterscheidung schwierig ist.[5]
Quellen
Wendy Mayer: A homily on Julian the Martyr. In: Johan Leemans et al.: ‘Let us die that we may live’. Greek homilies on Christian martyrs from Asia Minor, Palestine, and Syria (c. AD 350–AD 450) (= Clavis Patrum Graecorum (CPG). Band 4360 = Bibliotheca Hagiographica Graeca (BHG). Band 967). Routledge, London, New York 2003, ISBN 1-134-55142-8, S. 126–140, davon Quelle ab S. 129 (englisch).
Homelie LXXV. In: Les Homiliae cathedrales de Sévère d’Antioche: traduction syriaque de Jacques d’Édesse (suite). Homélies LXX à LXXVI, éditées et traduites en français par Maurice Brière.Patrologia Orientalis. Band 12. 1919. (CPG 7035) (Text in syrischer Sprache und Schrift, Übersetzung französisch).
Efthymios Rizos: Saint Julian of Cilicia: Cult and Hagiography.Including the Edition and English Translation of the Passio S. Iuliani Anazarbeni (BHG 966) and its Epitome (BHG 967d). In: Analecta Bollandiana. Band 139, Nr. 1, 2021, S. 106–155; Quelle ab S. 133 (Peer review von Artikel und Text) (Artikel englisch, Text in altgriechischer Sprache und Schrift, Übersetzung englisch).
Efthymios Rizos: Saint Julian of Cilicia: Cult and Hagiography.Including the Edition and English Translation of the Passio S. Iuliani Anazarbeni (BHG 966) and its Epitome (BHG 967d). In: Analecta Bollandiana. Band 139, Nr. 1, 2021, S. 106–155, Peer review von Artikel und Text.
↑Efthymios Rizos: Saint Julian of Cilicia: Cult and Hagiography.Including the Edition and English Translation of the Passio S. Iuliani Anazarbeni (BHG 966) and its Epitome (BHG 967d). In: Analecta Bollandiana. Band 139, Nr. 1, 2021, S. 106–155, hier S. 106–107.