JuMZ-6
Der JuMZ-6 (ukrainisch ЮМЗ-6) ist ein sowjetischer und später ukrainischer Traktor, der ab 1969/70 im Juschny Maschinostroitelny Sawod (kurz Южмаш bzw. Juschmasch) produziert wurde. Er ähnelt stark dem MTZ-50 aus dem Minski Traktorny Sawod und wurde häufig für den Einsatz als Traktorbagger umgerüstet. In etwas mehr als 30 Jahren Produktion entstanden in verschiedenen Varianten über 1,15 Millionen Exemplare. FahrzeuggeschichteJuschmasch begann bereits 1953 mit der Fertigung von Traktoren. Zunächst wurden Modelle aus dem Minski Traktorny Sawod gefertigt: Ab 1953 der MTZ-2 und anschließend der MTZ-5. Letzterer wurde im Juschny Maschinostroitelny Sawod bis 1972 gebaut.[1] Die Angaben, wann mit der Serienproduktion des als JuMZ-6 benannten Nachfolgers begonnen worden ist, schwanken leicht. Während einige Quellen 1969 als erstes Baujahr angeben,[2] ist an anderer Stelle auch von 1970[3] oder 1971 die Rede.[4] Das Fahrzeug ähnelte in der ersten Phase stark dem MTZ-50, hatte jedoch einen stärkeren Motor mit leicht vergrößertem Hubraum und eine anders gestaltete Motorhaube.[3] Es wurden zunächst zwei Versionen gebaut, die sich durch den verwendeten Anlasser unterschieden. Sowohl Modelle mit elektrischem Anlasser als auch mit einem kleinen Einzylinder-Ottomotor wurden gebaut. Letzterer bietet den Vorteil, auch bei kalten Temperaturen ohne Batterie zu funktionieren. Es folgten über die Jahre diverse Überarbeitungen des Modells, insbesondere 1978/79 und 1986. Ab 1986 wurden Fahrzeuge mit neuer Kabine ausgeliefert.[4] Sie gleicht stark der neuen Kabine des MTZ-80, unterscheidet sich aber in verschiedenen Details. Auch der Kühlergrill und die Motorhaube wurden im Laufe der Zeit durch eckige Teile ersetzt. Häufig wurden die Fahrzeuge grün lackiert und erhielten eine weiße Kabine. Verschiedene Modellversionen wurden nicht für den Einsatz in der Landwirtschaft, sondern für die Industrie gebaut. Insbesondere wurden Traktorbagger hergestellt, die am Heck mit einem Baggerarm und vorne mit einem Planierschild ausgerüstet wurden. Die unter der Bezeichnung EO-2621A (runde Kabine) und EO-2621B (bereits neue Kabine) produzierten Maschinen gelangten in größeren Mengen in die DDR und wurden insbesondere zur Melioration gerne verwendet. Die Stückkosten beliefen sich 1975 auf etwa 50.000 Mark der DDR.[5] Ab 1985 änderte sich die Bezeichnung einiger Modellversionen in JuMZ-611. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden auch einzelne Modelle mit Allradantrieb ausgestattet. 2001 wurde die Produktion des Fahrzeugs nach über 30 Jahren eingestellt.[4] Mindestens 1.150.100 JuMZ-6 aller Varianten wurden gebaut.[6] ModellvariantenAnders als andere sowjetische Traktoren wurde der JuMZ-6 während der langen Bauzeit häufiger überarbeitet. So entstanden über die Jahre diverse unterschiedliche Versionen.[1][4] Die nachfolgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In unterschiedlichen Quellen finden sich leicht abweichende Aussagen, wie lange die einzelnen Modellvarianten gebaut wurden.
Ab 1985 wurden die Modelle abweichend auch als JuMZ-6XX bezeichnet:
Außerdem gab es Modelle mit hohen Portalachsen, die zum Beispiel in Weinbergen eingesetzt werden können. Technische DatenDie nachfolgenden Daten gelten für den JuMZ-6AKL bzw. JuMZ-6AKM, soweit bekannt.[7] Einige technische Daten beziehen sich auf andere, ähnliche Versionen, sie sind mit einem * kenntlich gemacht.[3]
Abmessungen und Gewichte
Literatur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: JuMZ-6 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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