In seinem Hauptwerk (Le point de départ de la métaphysique) entwickelte er eine Synthese der Kantischen Erkenntniskritik mit der Erkenntnismetaphysik des Thomas von Aquin. Maréchal interpretiert Kants apriorische Bedingungen der Erkenntnis im Sinne der scholastischen Lehre von den Formalobjekten der Erkenntnis. Die Vernunft hat im Unterschied zu Kant nicht nur eine regulative Funktion, sondern erfasst das Sein. Auch der Verstand und die Sinnlichkeit nehmen auf ihre Weise an der Seins-Erkenntnis teil.
Le point de départ de la métaphysique, Cahiers I–V. 1922–1947, Digitalisate (Der Ausgangspunkt der Metaphysik)
Études sur la psychologie des mystiques. Bd. I: 1924, Bd. II: 1937 (Studien zur Psychologie der Mystiker), Übers. v. Algar Thorold: Studies in the Psychology of the Mystics, Burns Oates & Washbourne Ltd., London 1926 (Digitalisat), Neuauflage: The Psychology of the Mystics, Mineola, New York 2004.
Rudolf Heinz: Französische Kantinterpreten im 20. Jahrhundert Saarbrücken 1964 (Mainzer philosophische Forschungen. Bd. 5).
Johannes Baptist Lotz: Joseph Maréchal, in: Emerich Coreth u. a. (Hrsg.): Christliche Philosophie im katholischen Denken des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 2, 1988, S. 453–469.
Otto Muck: Die transzendentale Methode in der scholastischen Philosophie der Gegenwart, Rauch, Innsbruck 1964.
Mechthild Pfaffelhuber: Die Kant-Rezeption bei Maréchal und ihr Fortwirken in der katholischen Religionsphilosophie, Freiburg i. Br. 1970.
Klaus Rieß: Gott zwischen Begriff und Geheimnis. Zu einem Ende natürlicher Theologie als Aufgang neuzeitlicher Religionsphilosophie, (Münchener Universitäts-Schriften: Katholisch-Theologische Fakultät), St. Ottilien 1991, ISBN 3-88096-247-2.
Petra Uhlig: Analyse und Kritik der Petzelt-Schule bezüglich ihrer sogenannten „Überwindung“ von Empirie und Hermeneutik und ihre Philosophie-historischen Quellen, Pädag. Hochsch., Diss., Leipzig 1986.