Weiss war ein Schüler von Franz Liszt und Robert Volkmann. 1911 gab er zum 100. Geburtstag Liszts ein Klavierkonzert im Perzynasaal in Schwerin.[1] Er lebte lange in Berlin. 1913 schrieb er als einer der ersten Komponisten (zuerst wohl Camille Saint-Saëns mit L’Assassinat du Duc de Guise, Regie André Calmette, 1908[2]) eine originale Filmmusik für den Stummfilm Der Student von Prag.[2] Bei der Filmpremiere im Berliner Mozartsaal am Nollendorfplatz saß er persönlich am Klavier.[3]
Als sogenannte Weiss-Affäre ging sein Name in die Musikgeschichte ein, weil er sich als Pianist Ende Januar 1910 mit Gustav Mahler während einer Konzertprobe unter Gewaltanwendung endgültig zerstritt.[4][5]
Literatur
Die Redenden Künste: Leipziger Konzertsaal : Zeitschrift für Musik und Literatur unter spezieller Berücksichtigung des Leipziger Musiklebens. Band 3. Verlag Wild, 1897, S. 1001 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Agata Schindler: Košičan Josef Weiss – neznámy žiak Franza Liszta (Teil 1). In: Hudobný život, Jg. XLVI, Nr. 1–2, 2014, S. 30–32 sowie Nr. 3, 2014, S. 22–24.
↑Holger Jörg: Die Sagen- und märchenhafte Leinwand: Erzählstoffe, Motive und narrative Strukturen der Volksprosa im „klassischen“ deutschen Stummfilm (1910–1930). Verlag Pro Universitate, Sinzheim 1994, ISBN 3-930747-11-1, S. 73 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Pianist lost his temper. In: The New York Times vom 31. Januar 1910, S. 1 [1] (Hier wird der Verlauf der „Affäre“ detailliert beschrieben, von einer Gewaltanwendung ist allerdings nicht die Rede)