Terboven war Sohn eines Gastwirtes.[1] Seine Familie war katholisch. Sein Vater starb etwa 1920/1921.
Josef Terboven besuchte die Volksschule und anschließend die Humboldt-Oberrealschule in Essen. Nach Abschluss der Unterprima im Mai 1915 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Er kam zunächst zur Feldartillerie und dann zur Luftwaffe. Er erhielt das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse. 1918 wurde er als Leutnant d. R. entlassen. Auf die Zuerkennung des Abgangs-Reifezeugnisses seiner Schule (Abiturjahrgang 1916) folgte von 1919 bis 1922 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München und Freiburg, das er nicht abschloss.
1923 begann er eine Lehre zum Bankangestellten bei der Essener Credit-Anstalt. Wegen Personaleinsparungen wurde er nach Abschluss der Lehre 1925 entlassen.
Terboven trat 1923 der NSDAP bei und beteiligte sich im November 1923 am Hitler-Ludendorff-Putsch in München. Seine Mitglieds-Nr. war 25.247, und nach der Aufhebung des Parteiverbotes aktivierte er seine Mitgliedschaft erneut. 1925 gründete er die NSDAP-Ortsgruppe Essen, die er als Führer der Essener SA leitete. 1928 wurde er Gauleiter von Essen.
Der nach Hitlers Suizid zum neuen Reichspräsident ernannte Großadmiral Karl Dönitz verfügte am 7. Mai 1945 die sofortige Entlassung Terbovens[4] und seine Entbindung von allen Ämtern.
Am darauffolgenden Tag, der deutschen Kapitulation nahm Terboven sich mit 50 kg Sprengstoff in einem Bunker auf Gut Skaugum das Leben. Dem vorausgegangen war ein Trinkgelage mit Wilhelm Redieß, dem Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) Norwegens, der sich dort kurz zuvor erschossen hatte.[5][6]
Nyordningen i Norge : Tale 25. Sept. 1940, Stenersen Verlag Oslo 1940
Tysklands stemme med bidrag av 24 ledende medlemmer av parti og stat, Stenersen Verlag Oslo 1940
Der nationale Durchbruch, Oslo 1942.
Terbovens Schriften wurden 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt[7] da sie die nationalsozialistische Ideologie, Krieg, die deutsche Eroberungspolitik und die NS-Rassentheorie verherrlichen. Darin enthalten sind mehrere Thesen mit verschwörungstheoretischem Charakter.
Literatur
in der Reihenfolge des Erscheinens
Peter Hüttenberger: Die Gauleiter. Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1969, (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 19, ISSN0506-9408), (Erweiterte Dissertation, Bonn, 1966).
Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 2. unveränderte Auflage. Droste, Düsseldorf 1992, ISBN 3-7700-5183-1, Nr. 1591, S. 511.
Dorothea Wierling (Hrsg.): „Wenn die Norskes uns schon nicht lieben,..“. Das Tagebuch des Dienststellenleiters Heinrich Christen im besetzten Norwegen 1941–1943, Wallsteinverlag, Göttingen 2021.
↑H.D. Heilmann: Aus dem Kriegstagebuch des Diplomaten Otto Bräutigam. In: Götz Aly u. a. (Hrsg.): Biedermann und Schreibtischtäter. Materialien zur deutschen Täter-Biographie.Hamburger Institut für Sozialforschung: Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik 4, Berlin 1987, S. 173.