Josef Ernst Köpplinger (* 21. Juli 1964 in Hainburg an der Donau ) ist ein österreichischer Opern-, Operetten-, Musical- und Schauspielregisseur und Intendant.
Biografie
Ausbildung und Anfänge
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in seiner Heimatstadt Bruck an der Leitha und der Mittelschul-Oberstufe in Eisenstadt studierte er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien . Neben der Ausbildung zum Pianisten wurde er als jüngster Spielleiter von Marietheres List 1988 an die Städtischen Bühnen Regensburg engagiert. In der Saison 1988/89 war er Leiter des Jugendtheaters an den Städtischen Bühnen Regensburg.
Seit 1990 arbeitet er international als freischaffender Regisseur für Oper, Operette, Musical und Schauspiel.
Stationen
Wichtige Stationen waren das Volkstheater Wien , die Volksoper Wien , die Musikfestivals KlangBogen Wien und Mozart in Schönbrunn , die Kammeroper Wien , das Opernhaus Graz , das Staatstheater Saarbrücken , das Staatstheater Schwerin , die Berliner Kammerspiele, das Staatstheater am Gärtnerplatz in München, die New National Opera Tokio , die Opéra du Rhin in Straßburg und die Hamburgische Staatsoper , sowie das Wiener Theater in der Josefstadt .
Arthur Schnitzlers Theaterstück Das weite Land war 2010 seine erste Regiearbeit am Theater in der Josefstadt (Koproduktion mit dem Stadttheater Klagenfurt ).[ 1] [ 2] In der Spielzeit 2015/16 inszenierte Köpplinger dort Georges Feydeaus Der Gockel .[ 3] In der Spielzeit 2017/18 inszenierte er am Staatstheater Nürnberg die Rossini-Oper Der Barbier von Sevilla .[ 4] In der Spielzeit 2018/19 brachte er Ferdinand Raimunds Zaubermärchen Der Bauer als Millionär in einer Neuinszenierung auf die Bühne des Theaters in der Josefstadt, wobei er sich der Originalpartitur Joseph Drechslers bediente.[ 5]
Intendanzen
Von 1999 bis 2003 war Köpplinger Intendant des Musicalfestivals Schloss Prugg in Niederösterreich. Von 2004 bis 2007 war Köpplinger Schauspielintendant am Theater St. Gallen in der Schweiz.
2007 wurde Köpplinger zum Intendanten des Stadttheater Klagenfurt berufen. Er hatte diese Funktion von 2007 bis 2012 inne. Dort initiierte er 2010 den MUT-Wettbewerb für musikalisches Unterhaltungstheater.[ 6] Unter Köpplingers Intendanz fiel auch zum 100-jährigen Bestehen des Landestheaters Klagenfurt die Uraufführung der bisher verschollenen Cherubini -Oper Koukourgi in der Spielzeit 2010/11, die von 3sat live übertragen wurde.[ 7]
Seit der Spielzeit 2012/13 ist Josef Ernst Köpplinger Staatsintendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Dort setzt er neben Oper und Operette Schwerpunkte als Uraufführungshaus, z. B.: Friedrich Cerhas Onkel Präsident . Weitere Uraufführungen unter Köpplingers Intendanz waren Marc Schubrings und Wolfgang Adenbergs Musical Gefährliche Liebschaften (Spielzeit 2014/15), Johanna Doderers Oper Liliom (mit Köpplingers Libretto, Spielzeit 2016/17) und das Musical Pumuckl von Franz Wittenbrink (Spielzeit 2017/18).[ 8] [ 9] [ 10] In der Saison 2017/18, der ersten Saison nach der fünfjährigen Generalsanierung des Hauses, die im Oktober 2017 mit einer Wiedereröffnungs-Gala begann, konnte Köpplinger eine Platzauslastung von 96 % erzielen.[ 11] Im Juli 2021 wurde sein Intendantenvertrag um weitere vier Jahre bis Ende August 2027 verlängert.[ 12] Im Februar 2024 wurde sein Intendantenvertrag bis Ende August 2030 verlängert.[ 13]
Er ist Gründer der St. Galler Autorentage unter Jurymitgliedern wie u. a. Joshua Sobol , Peter Turrini , Felix Mitterer , Birgit Doll und des MUT – Wettbewerbs für Musikalisches Unterhaltungstheater.[ 14] [ 15] Köpplinger erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 2013 den Kulturpreis Bayern .[ 16]
Auszeichnungen
Inszenierungen (Auswahl)
2006: Der Evangelimann , Volksoper Wien
2008: Der Barbier von Sevilla , Volksoper Wien
2009: Ariadne auf Naxos , Volksoper Wien
2010: Das weite Land , Theater in der Josefstadt (Koproduktion mit dem Stadttheater Klagenfurt)
2010: Ariadne auf Naxos, Staatstheater Nürnberg
2012: La Traviata , Aalto-Theater Essen
2012: Im weißen Rössl , Gärtnerplatztheater München
2013: Der Mann von La Mancha , Gärtnerplatztheater München
2014: Tschitti Tschitti Bäng Bäng , Kontinentale Erstaufführung, Gärtnerplatztheater München
2014: Die Zirkusprinzessin , Gärtnerplatztheater München
2014/15: Die Zirkusprinzessin, Deutsche Oper am Rhein Duisburg
2015: Singin’ in the Rain , Gärtnerplatztheater München
2016: Das Lächeln einer Sommernacht , Gärtnerplatztheater München
2016: Il barbiere di Siviglia , Neues Nationaltheater Tokio
2016/17: Anything Goes , Gärtnerplatztheater München
2017: West Side Story , Oper Graz
2017: Die Faschingsfee , Gärtnerplatztheater München
2017/18: Die Zirkusprinzessin, Gärtnerplatztheater München
2017: Die lustige Witwe , Gärtnerplatztheater München
2018: Viktoria und ihr Husar , Gärtnerplatztheater München
2018: My Fair Lady , Gärtnerplatztheater München
2018: Der Bauer als Millionär , Theater in der Josefstadt
2018: Dantons Tod , Wiener Staatsoper
2019: Drei Männer im Schnee , Gärtnerplatztheater München
2019: On the Town , Gärtnerplatztheater München
2019: Der Rosenkavalier , Oper Bonn
2020: Die Großherzogin von Gerolstein , Semperoper Dresden
2020: Die Zauberflöte , Semperoper Dresden
2021: Der Barbier von Sevilla, Gärtnerplatztheater München
2021: Der Rosenkavalier, Volksoper Wien
2022: Die Fledermaus , Gärtnerplatztheater München
2023: Die Großherzogin von Gerolstein , Gärtnerplatztheater München
2023: Figaros Hochzeit , Gärtnerplatztheater München
2024: Les Misérables , Gärtnerplatztheater München
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Arthur Schnitzler: Das weite Land (Memento vom 11. Januar 2019 im Internet Archive ). Produktionsdetails. Archiv. Offizielle Internetpräsenz Theater in der Josefstadt . Abgerufen am 11. Jänner 2019.
↑ "Das weite Land": Schnitzler – handgreiflich . Aufführungskritik. In: Die Presse vom 14. Mai 2010. Abgerufen am 11. Jänner 2019.
↑ Georges Feydeau: Der Gockel (Memento vom 11. Januar 2019 im Internet Archive ). Produktionsdetails. Archiv. Offizielle Internetpräsenz Theater in der Josefstadt . Abgerufen am 11. Jänner 2019.
↑ Wenn aus Spanien Italien wird . Aufführungskritik. In: Bayerische Staatszeitung vom 16. Mai 2018. Abgerufen am 29. August 2018.
↑ Bescheidene Bescheidenheit . Aufführungskritik. In: Wiener Zeitung vom 14. Dezember 2018. Abgerufen am 11. Jänner 2019.
↑ Josef E. Köpplinger (Memento vom 29. August 2018 im Internet Archive ). Vita. Offizielle Internetpräsenz NRW-Bühnen. Abgerufen am 29. August 2018.
↑ Der verschlafene Erzähler . Aufführungskritik. In: Der Standard vom 17. September 2010. Abgerufen am 29. August 2018.
↑ Gärtnerplatz-Uraufführung von „Liliom“: Oper am Anschlag . Aufführungskritik. In: Münchner Merkur vom 8. November 2016. Abgerufen am 29. August 2018.
↑ Musiktheaterkritik: Tödliche Liebes-Macht-Spiele (Memento vom 4. Oktober 2015 im Internet Archive ). Aufführungskritik. In: Die Deutsche Bühne vom 23. Februar 2015. Abgerufen am 29. August 2018.
↑ … und mehr: Pumuckl lebt . Aufführungskritik. In: Die Deutsche Bühne vom 20. April 2018. Abgerufen am 29. August 2018.
↑ HIGHLIGHTS DER SAISON 2017/2018: AUSLASTUNG VON 96% . Offizielle Internetpräsenz des Staatstheaters am Gärtnerplatz . Abgerufen am 29. August 2018.
↑ "Erfolgsgeschichte am Gärtnerplatztheater wird fortgeschrieben": Vertrag von Intendant Josef E. Köpplinger wird verlängert Pressemitteilung Nr. 149 vom 1. Juli 2021
↑ Josef Köpplinger bleibt bis 2030 Intendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz . Pressemitteilung vom 8. Februar 2024
↑ Josef E. Köpplinger . Vita auf orf.at vom 1. Oktober 2022. Abgerufen am 13. Januar 2025
↑ Josef E. Köpplinger initiiert MUT - den ersten österreichischen Wettbewerb für Musikalisches Unterhaltungstheater . Abgerufen am 13. Januar 2025
↑ Archivlink (Memento vom 24. Oktober 2016 im Internet Archive )
↑ Verleihung der Verfassungsorden 2023. In: bayern.landtag.de. 29. Februar 2024, abgerufen am 6. März 2024 .
↑ Christoph Dworak: Josef E. Köpplinger, der „Flachland-Fellini“ aus Bruck. In: noen.at. 22. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024 .
↑ Ehrenkreuz für Regisseur Köpplinger. In: ORF.at . 21. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024 .