Josef Bergmann (Kirchenmaler)

Apsisfresko in München-Riem, St. Martin
Das Jüngste Gericht (1941) in München, St. Maximilian

Josef Bergmann (* 1. November 1888 in Amberg; † 25. September 1952) war ein deutscher Kirchenmaler.

Werdegang

Bergmann studierte im Anschluss an die Reifeprüfung an den Kunstakademien in Weimar und München. Der Einsatz im Ersten Weltkrieg unterbrach seinen beruflichen Werdegang. Nach der Heimkehr war er an verschiedenen Münchener Gymnasien als Kunsterzieher tätig. 1943 nahm er mit zwei Zeichnungen an der von Reichsleiter Baldur von Schirach organisierten Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich in Wien teil.[1]

Daneben trat er im südbayerischen Raum als Kirchenmaler hervor. Im Alter von 63 Jahren stürzte er bei der Ausmalung der Kirche in Dollnstein vom Gerüst und erlag seinen Verletzungen.[2]

Werke

  • Pfarrkirche St. Mauritius, Edelshausen: Ausmalung (1920–21),[3] u. a. Deckenbild Der Weltheiland[4]
  • Pfarrkirche St. Peter und Paul, Olching: Ausmalung (1923–35), u. a. im Langhaus ein Zyklus zum Leben der Apostelfürsten[5] (Szenen aus der Apostelgeschichte[4])
  • Friedhofs- und Institutskirche,[6] Kempten
  • evangelische Pfarrkirche St. Johannes in München-Haidhausen (Preysingplatz): Fresken (1927–28, nicht erhalten)[7]
    • Monumentalfresko an der Wand über dem Altar: Das Jüngste Gericht mit dem Weltenrichter in der Mandorla, Posaunenengeln, den Seligen und den Verdammten, darunter die Evangelisten
    • in der Apsis: Der Gute Hirte mit Lämmern
  • Maximilianskirche, München: Fresken Das Jüngste Gericht (1941) an der östlichen Langhauswand[8] und Hl. Christophorus in der Taufkapelle[4]
  • Kirche St. Ludwig, Nürnberg-Gibitzenhof: Apsisfresko Christus als Weltenherrscher[9] (etwa 1949–50)
  • Rathaus, Murnau am Staffelsee: Kaiser Ludwig der Bayer, Erneuerung des Fassadenfreskos (1950)[10][11]
  • Pfarrkirche St. Joseph, Kirchseeon[4]
  • Kirche St. Peter und Paul, Dollnstein: Fresken am Chorbogen und an der Südwand (1951–52, Bergmanns letztes Werk)[12][4]
  • Kapelle St. Maria, Hofolding[13]
  • Kirche St. Martin, München-Riem: Fresken im Altarraum: in der Apsis Christus in der Mandorla, umgeben von den Evangelistensymbolen, an der Stirnwand links der Hl. Martin (Kirchenpatron) und rechts der Hl. Georg, über dem Apsisbogen das Lamm Gottes auf dem Buch mit sieben Siegeln zwischen vier Lämmern; alles erläutert mit den für Bergmann charakteristischen, ausführlichen Schriftbändern[14]
Commons: Josef Bergmann – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ausstellungskatalog (Digitalisat).
  2. Die Fresken in der Pfarrkirche in Dollnstein (mit Kurzbiographie), abgerufen am 28. Dezember 2017
  3. Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Bayern IV: München und Oberbayern (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 225.
  4. a b c d e Die Fresken von Josef Bergmann in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Dollnstein, dollnstein.info (Memento vom 29. Oktober 2019 im Internet Archive)
  5. Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Bayern IV: München und Oberbayern (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 1020.
  6. Quelle?
  7. Georg Lill: Kirchliche Monumentalkunst. In: Münchner Neueste Nachrichten. 81. Jahrgang, Nr. 323, 26. November 1928, S. 3 (mdz-nbn-resolving.de).
  8. Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Bayern IV: München und Oberbayern (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 781.
  9. Sebastian Gulden, Stefan Schwach: Zwei Türme prägen die Nürnberger Südstadt: Die hochtrabende Architektur der Klosterkirche St. Ludwig. In: Nürnberger Nachrichten (nn.de). 21. Juni 2022;.
  10. Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Bayern IV: München und Oberbayern (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 925.
  11. Tourist Information Murnau am Staffelsee: Das Murnauer Rathaus. In: future-history.eu. Extended Vision, Rolf Mathis;
  12. Ernst Götz u. a. (Bearbeiter): Bayern IV: München und Oberbayern (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 209.
  13. Quelle?
  14. Georg Brenninger, Johannes Fellerer, Hans Ramisch, Peter B. Steiner, Hermann Theißing u. a.: Katholische Kirchen in München. Stadt München – Seelsorgsregion München – Stadt Freising. Hrsg.: Hans Ramisch, Peter B. Steiner. Erzdiözese München und Freising, München 1984, S. 171–172 (Sonderausgabe für den Katholikentag 1984; Originalausgabe: ISBN 978-3-87904-151-0).

 

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