John Michael Scalzi II (* 10. Mai1969 in Kalifornien, USA) ist ein US-amerikanischer Autor und Online-Schriftsteller. Bekannt wurde er durch seinen für den Hugo Award nominierten Science-Fiction Roman Krieg der Klone. Darüber hinaus hat er eine Anzahl Sachbücher verfasst, von denen Your Hate Mail Will Be Graded: Selected Writing, 1998–2008 mit einem Hugo Award im Jahr 2009 ausgezeichnet wurde.
John Scalzi wurde in Kalifornien geboren, wo er seine Kindheit verbrachte – vor allem in Vororten von Los Angeles, z. B. Covina, Glendora und Claremont. 1987 ging er mit dem Blogger Josh Marshall in die High School. Nach einem Pensum an den Webb Schools of California besuchte er die University of Chicago. Dort ging er in dieselbe Klasse wie der Dramatiker und Pulitzer-Preis-Gewinner David Auburn und hatte für kurze Zeit Saul Bellow als akademischen Betreuer.
Nach seinem Abschluss 1991 arbeitete Scalzi als Filmkritiker für die Zeitung Fresno Bee, worauf er schließlich Humor-Kolumnist wurde. Ab 1996 war er Texter und Redakteur bei AOL, wofür er nach Sterling, Virginia umzog. Seit 1998 ist er selbstständiger Schriftsteller und Autor. Scalzi lebt heute mit seiner Frau und einer Tochter in Bradford, Ohio. 2009 gab er bekannt, für die neue TV-Serie Stargate Universe als Berater tätig zu werden.
Krieg der Klone war Scalzis erster Roman, der veröffentlicht wurde (Januar 2005, Tor Books). Darin werden 75-jährige Bewohner der Erde für die Verteidigung der Weltraum-Kolonien rekrutiert. Das Buch wurde erst nach einem Online-Debüt herausgegeben; Scalzi hatte im Dezember 2002 periodisch Teile des Buchs veröffentlicht, worauf ein Angebot des Verlags Tor Books zur Veröffentlichung als Buch folgte. Die Hardcover-Ausgabe des Buches erschien im Januar 2005. Krieg der Klone wurde im März 2006 für den Hugo Award for Best Novel nominiert, ebenso wie die im selben Universum angesiedelten Romane Die letzte Kolonie im März 2008 und Zwischen den Sternen im März 2009. Im September 2013 gewann er den Hugo Award for Best Novel für seinen Roman Redshirts.[2]
Scalzi bekennt sich offen zu seinen Vorbildern: Die Ähnlichkeiten von Krieg der Klone zu Robert A. HeinleinsStarship Troopers bestätigt Scalzi im Anhang der englischen Ausgabe. Im Vorwort des Romans Der wilde Planet betont er, dass das Buch eine „Neuerzählung“ des 1962 Hugo-nominierten Der kleine Fuzzy von H. Beam Piper ist.[3]
Im Jahr 2008 veröffentlichte Scalzi auf der offiziellen Website des Tor Books-Verlages auf Englisch die Kurzgeschichte After the Coup,[5] die im Buch The Human Division enthalten ist.
Anfang August 2016 erschienen die ersten drei Romane der Serie als Sammelband unter dem Titel Krieg der Klone – Die Trilogie im Heyne Verlag.
Karsten Kruschel: Zwischen den Sternen. In: Sascha Mamczak, Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2010. Heyne, München 2010, ISBN 978-3-453-52681-5. S. 945–947.
Kritik
Karsten Kruschel über Androidenträume: „John Scalzi ist bereits in seinen 'Krieg der Klone'-Büchern nicht nur mit einer sehr eigen(willig)en Version der militärischen Hard-SF aufgefallen, sondern auch durch einen ausgeprägten Humor, dem herrlich wenig heilig zu sein scheint. In seinem neuen Roman 'Androidenträume' fallen auch die letzten Hemmungen, und Scalzi brennt ein Feuerwerk von Gags ab. Das fängt schon mit dem Titel an, der auf den berühmten Roman von Philip K. Dick verweist, aber ganz etwas anderes meint.“ […] „Die technoiden und völlig unpassenden Cover-Illustrationen der anderen Scalzi-Bücher werden auch bei den 'Androidenträumen' fortgeführt: Das angreifende Raumschiff auf dem Umschlag dieses Buches ist allerdings, wenn man das Buch dann kennt, einfach nur ärgerlich. Ein unschuldiges Foto von einem freundlich dreinblickenden Schaf wäre viel passender gewesen. Das Buch zu lesen, um herauszufinden, wieso, ist durchaus eine gute Idee. Unterhaltsam, stellenweise richtig lustig, und in den Action-Szenen gibt’s das obligatorische Kampfbeschreibungs-Futter für Military-SF-Freunde. Alle anderen gehen dabei in den schnellen Vorlauf, um wieder zu den bissigen Dialogen zu kommen. Nur sollte man keine scharfgezeichneten Charaktere oder plastischen Figuren erwarten. Schräge Ideen und Spaß, das schon.“[6]