Johannes SaykJohannes Sayk (* 28. September 1923 in Sgonn, Landkreis Sensburg; † 4. Dezember 2005 in Rostock) war ein deutscher Neurologe und Pionier der zytologischen Diagnostik der Zerebrospinalflüssigkeit.[1] LebenSayk legte sein Abitur 1941 in Königsberg ab und nahm ein Medizinstudium an der dortigen Universität auf. Von 1942 bis 1945 nahm er als Angehöriger der Luftwaffe am Zweiten Weltkrieg teil. Sein Studium setzte er anschließend an der Universität Jena fort. 1950 wurde Johannes Sayk mit der Arbeit Studien zur Frage der permeabilitätsverändernden Wirkung von Narkotika und Analeptika promoviert. Erste Berufserfahrung sammelte er an der Jenaer Nervenklinik „Hans Berger“. Seine Habilitation (Über die Liquorzellen. Vergleichende Studien zur Zytologie der Zerebrospinalflüssigkeit.) folgte 1956. Anschließend leitete er die Abteilung für Neurologie der Jenaer Nervenklinik. 1961 wurde Sayk als Professor für Neurologie und Direktor der Abteilung für Neurologie an die Universität Rostock berufen. Er wurde 1989 emeritiert, sein Nachfolger wurde Hans-Joachim Meyer-Rienecker. WirkenDas wissenschaftliche Interesse Sayks lag im Besonderen auf der diagnostischen Bedeutung der Zerebrospinalflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis). Während seiner Tätigkeit in Jena entwickelte er ab 1953 in Zusammenarbeit mit Carl Zeiss Jena die Zellsedimentierkammer, mit der eine schonende Anreicherung der wenigen im Liquor enthaltenen Zellen möglich wurde. Die Sedimentkammer wurde später weiterentwickelt und modifiziert. Zudem wurde sie später nach ihrem Erfinder benannt („Zellsedimentierkammer nach Sayk“, „Sayk’sche Sedimentierkammer“). Die Liquorzytologie entwickelte sich auf Grundlage dieser Methode zur Routinediagnostik. Das verbesserte Liquor-Differentialzellbild ermöglichte die Beschreibung verschiedener Befundkonstellationen (Liquorsyndrome) und deren zeitliche Entwicklung. Das 1960 veröffentlichte Buch Cytologie der Cerebrospinalflüssigkeit war ein Standardwerk. 1962 wurde das Liquordiagnostik-Labor an der Universität Rostock eröffnet, welches sich zur führenden Einrichtung dieser Art in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) entwickelte. Mitgliedschaften und AuszeichnungenSayk war Mitglied und Ehrenmitglied verschiedener Wissenschaftsorganisationen und erhielt mehrere Wissenschaftspreise:[2]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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