Johannes Müller (Statistiker)Johannes Müller (* 22. Oktober 1889 in Königsberg in Preußen, Provinz Ostpreußen; † 14. Februar 1946 in Weimar, Land Thüringen) war ein deutscher Nationalökonom und Statistiker. LebenJohannes Müller war der jüngste Sohn des Orientalisten und Hochschullehrers August Müller (1848–1892). Nach dem Besuch der Gymnasialvorschule (1895–1898), Stadtgymnasium Halle (1898–1902) und der Landesschule Pforta (1902–1908) erwarb er daselbst Ostern 1908 des Reifezeugnis. Anschließend begann er ein Studium an der Universität Halle: Studierte er im ersten Semester noch Mathematik, Naturwissenschaften und Volkswirtschaftslehre, wandte er sich dann den Staatswissenschaften in Verbindung mit Geographie und Jurisprudenz zu, besonders unter Johannes Conrad (1839–1915), Hellmuth Wolff (1875–1961) und Hans Gehrig (1882–1968). Am 19. Mai 1911 erhielt er die daselbst die Doktorwürde verliehen, seine Dissertation trug den Titel „Abriß einer Geschichte der Theorie von den Produktionsfaktoren“. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen (1912) war Müller zunächst Volontär beim Statistischen Amt der Stadt Halle, bevor er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Zentralstelle des Deutschen Städtetages tätig war. Kriegsbedingt übernahm er 1915 die Leitung des Lebensmittelamtes Jena und 1916 eine Referatsleitung im Thüringer Ernährungsamt. 1921 wurde Müller, zunächst kommissarisch, mit der Leitung des Thüringischen Statistischen Landesamtes in Weimar betraut, welchem er bis zu seinem Tod, zuletzt als Oberregierungsrat, vorstand. Während seiner Weimarer Zeit habilitierte sich Müller im Jahr 1922 an der Universität Jena und lehrte dort als Privatdozent Statistik, ab 1929 als nebenamtlicher außerordentlicher Professor und seit 1940 als außerplanmäßiger Professor. Er war Mitglied der Weimarer Freimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen. Zu Anfang des Jahres 1946 wurde Müller ohne Angabe von Gründen von der sowjetischen Militäradministration verhaftet und soll während der Untersuchungshaft angeblich Selbstmord verübt haben. Verheiratet war Müller seit 1914 mit Walli Helene Maria Garchow, mit der er zusammen zwei Söhne und zwei Töchter hatte. Werke (Auswahl)
Literatur
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