Johannes LeipoldtJohannes Leipoldt (* 20. Dezember 1880 in Dresden; † 22. Februar 1965 in Leipzig) war ein deutscher evangelischer Theologe und Religionswissenschaftler mit dem Forschungsschwerpunkt Neues Testament. Er gehörte der Bewegung der Deutschen Christen an. Leben und LeistungenLeipoldt war der Sohn des Gymnasialprofessors Gustav Leipoldt (1850–1910) und der Elise Martha Leipoldt (1852–1938). Er besuchte das Königliche Gymnasium in Dresden und nahm 1899 nach bestandenem Abitur das Theologie- und Orientalistikstudium in Berlin auf, wechselte aber noch im gleichen Jahr nach Leipzig. Im Juli 1903 veröffentlichte er eine Monographie über Schenute von Atripe. Mit dieser Arbeit über das koptische Christentum des 4. und 5. Jahrhunderts promovierte er zum Doktor der Philosophie, Ende Juli 1905 folgte die theologische Promotion. Johannes Leipoldt heiratete am 11. Oktober 1909 die Pfarrerstochter Irmgard Käte Werner (* 24. März 1887 in Ottendorf-Okrilla; offiziell † 10. Februar 1941 in Schloss Hartheim; tatsächlich † 28. Januar 1941 in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein). Dieser Verbindung entstammte die Tochter Ingeborg Leipoldt (* 14. Februar 1911). Für Käte Leipold wurde 2007 ein Stolperstein in Leipzig, Waldstraße 59 verlegt.[1] Seine Habilitationsschrift befasste sich mit einer Abhandlung über Didymus den Blinden, er wurde zunächst in Leipzig, dann in Halle Privatdozent. 1909 erhielt er an der Universität Kiel eine ordentliche Professur für Neues Testament und wechselte 1914 nach Münster. 1916 folgte er einem Ruf nach Leipzig, wo er den Lehrstuhl seines Lehrers Georg Heinrici übernahm. 1933 verfasste Leipoldt die Schrift Antisemitismus in der alten Welt, 1939 wurde er Mitglied des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben. Nach 1945 war er Domherr des Hochstifts Meißen und erhielt eine Professur mit Lehrstuhl für Neutestamentliche Wissenschaft in Leipzig. Er wurde als ordentliches Mitglied in die Sächsische Akademie der Wissenschaften aufgenommen und 1954 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber und 1960 in Gold ausgezeichnet.[2] Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Walter Grundmann und Carl Schneider. Leipoldt war von 1953 bis 1963 als Vertreter der Blockpartei CDU der DDR Abgeordneter der Volkskammer. Publikationen (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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