Johannes Kares studierte von 1963 bis 1972 Choreographie in Klausenburg. Von 1974 bis 1978 absolvierte er ein Studium an der Akademie für Theater und Film in Bukarest und war von 1980 bis 1986 Schüler von Herbert Baumann an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Währenddessen gewann er 1985 einen Preis für Bildhauerei aus dem „Forum junger Kunst“.[1]
Er hat seine Werkstatt im Französischen Viertel von Tübingen, wohnt aber inzwischen hauptsächlich in Reutlingen. In Pforzheim wurde mit ihm ein großes Skulpturenprojekt umgesetzt, und er schuf die monumentale stählerne Namenswand, mit der bei Leonberg am alten Engelbergtunnel der dortigen KZ-Opfer gedacht wird.[2][3]
Seine abstrakten Plastiken nennt er „Skulpturenblöcke“. Bei dem vom Tübinger Bäckermeister Gottfried Gehr gesponserten Kunstwerk für Lotte Zimmer, der Pflegerin von Friedrich Hölderlin, fand er es „schwierig, eine Skulptur für eine Person“ zu schaffen. Stattdessen schwebte ihm ein „magisches Gefäß“ vor, mit einer vertikalen „Verbindung zwischen Himmel und Erde.“[2] Es dient zugleich als „Schrein des Anstoßes“ sowie als „Ort des Nachdenkens“, aber es wird damit, so der Tübinger Kritiker Karl Corino, weder Hölderlin noch Lotte Zimmer gerecht.[4]
Kares’ 2012 im Eingangsfoyer der IHK Reutlingen ausgestellten großformatigen Gemälde zeigten nüchtern in schwarz, weiß und grau Zeichen aus dem Alphabet und der Mathematik, ohne Worte oder Formeln erkennen zu lassen.[5]
Johannes Kares: Skulpturen; Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 1. Februar – 31. März 1986. Hrsg. von der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Redaktion Ursula Blanchebarbe. Gestaltung: Gerhard Köhler. Baden-Baden: Staatliche Kunsthalle 1986
Johannes Kares. [erschienen anlässlich einer Ausstellung in der Studiengalerie der Kunsthalle Bielefeld, 7. Juni bis 22. Juli 1990] Bielefeld: Kunsthalle 1990
↑KZ-Gedenkstätte Leonberg e. V. (Hrsg.): Stationen auf dem „Weg der Erinnerung“. Das KZ-Außenlager Leonberg 1944-1945. Aus Anlass der Einweihung der KZ-Gedenkstätte in Gestalt einer Namenswand vor dem alten Engelbergtunnel am 8.5.2005, 60 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V., Leonberg 2005 (Broschüre, 38 S.)