Zieses Familie war seit den Napoleonischen Kriegen Besitzer des Kieholmhofs in Kieholm, heute Ortsteil von Hasselberg.[3] Er besuchte die Gelehrtenschule in Husum, die heutige Hermann-Tast-Schule; ab Michaelis 1840 studierte er Evangelische Theologie an der Universität Kiel. 1847 bestand er das Theologische Examen auf Schloss Gottorf. Im Anschluss war er, wie damals üblich, als Hauslehrer tätig, und zwar bei der Familie Graf Brockdorff auf Gut Kletkamp. 1851 erhielt er seine erste Pfarrstelle als Diaconus (2. Pastor) in Itzehoe, und 1858 wurde er Hauptpastor in Krempe.
Ziese vertrat, auch publizistisch, eine konservative, positive Theologie. Das zeigte sich besonders an seinem Engagement gegen die theologischen Ansichten von Michael Baumgarten.[4] Von 1872 bis 1878 war er Redakteur für das Schleswig-Holsteinische Kirchen- und Schulblatt.
In erster Ehe war er verheiratet mit Friederike Louise, geb. Wittrock, die schon 1864 im Alter von 41 Jahren in Gelting starb. Aus dieser Ehe stammten 6 Kinder, die bei ihrem Tod zwischen 9 Jahren und 14 Tagen alt waren. 1866 heiratete er in zweiter Ehe Elisabeth, geb. von Rumohr (* 1826), eine Tochter von Christian August (IV.) von Rumohr auf Gut Rundhof.
Nicht Union oder Confession, sondern Union in neuer Confession. Flensburg 1867
Das Mysterium des heiligen Abendmahls. Flensburg 1869
Zwei Predigten bei der 25. Hauptversammlung des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung in Stettin am 22. und 23. August 1871 gehalten in der Jacobi-Kirche. Leipzig: Selbstverlag der Gustav-Adolf-Stiftung 1871
Hülfsbüchlein für einen geordneten Unterricht in der christlichen Religion nach dem kleinen lutherischen Katechismus. Schleswig 1876
Wie ist Gottes Wort wirksam und heilsam zu verkündigen? Eine uralte, aber noch immer aufs neue brennende Frage. Gütersloh: Bertelsmann 1900
Literatur
Eduard Alberti: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866 (1867 bis 1868), Kiel: Akademische Buchhandlung Kiel, 2. Abt. M–Z, 1868, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10730449-2, S. 602
Eduard Alberti: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1866–1883. Kiel: Biernatzki, Kiel 1885, Band 2 (Digitalisat), S. 406f.
↑So Alberti (Lit.) und ihm folgend Dansk biogrfisk Leksikon, nach Marion Bejschowetz-Iserhoht, Reimer Witt (Hrsg.): Kirchliches Leben in Schleswig-Holstein im 17. Jahrhundert: Vorträge zu einer Ausstellung im Landesarchiv Schleswig-Holstein. Schleswig: Landesarchiv Schleswig-Holstein 2003 (= Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein ZDB-ID 522008-7 78) ISBN 3-931292-71-1, S. 74 ist sein Geburtsort Kieholm
↑Todestag und -ort nach Kirchliches Jahrbuch für die evangelische Kirche in Deutschland 35 (1907), S. 664
↑Zur Familie siehe Helga Tödt: Caspar Andreas und seine Kinder: die Chronik der Familie Ziese aus Angeln. Berlin: Pro Business 2016 ISBN 978-3-86460-599-4
↑Siehe dazu Baumgartens Offenes Sendschreiben an Pastor Ziese in Schleswig, in: Flensburger Norddeutsche Zeitung 1874, Nr. 326, 332 und 1875, Nr. 2,5, 6, 9