Johannes EisenbergJohannes Ernst „Jony“ Eisenberg (* 27. Oktober 1955 in Kassel) ist ein deutscher Rechtsanwalt, der sich auf Straf- und Medienrecht[1] spezialisiert hat. Er ist insbesondere durch die Verteidigung vieler Prominenter in Strafverfahren bekannt geworden. Nach Studium und erstem Staatsexamen absolvierte Eisenberg sein Rechtsreferendariat, u. a. in der Kanzlei von Hans-Christian Ströbele.[2] Seit 1984 ist er als Rechtsanwalt zugelassen und betrieb seit 1987 mit Stefan König eine Kanzlei in Berlin-Kreuzberg. Seit 2009 war Stefanie Schork weitere Partnerin in der Kanzlei, die auch mit Ströbeles Kanzlei zusammenarbeitete.[3] 2024 gründeten Eisenberg, König und Schork mit dem weiteren Rechtsanwalt Kai Kempgens die Kanzlei EISENBERG KÖNIG SCHORK KEMPGENS PartG mbB.[4] Eisenberg gehört wie Ströbele zu den Gründern der taz[1] und ist als Justiziar sowie Berater der Geschäftsführung und Anwalt der Zeitung tätig.[5] Eisenberg hat für seine Mandanten in gut einem Dutzend Fällen in erster Instanz medienrechtliche Prozesse gegen den Publizisten Jürgen Roth, das ZDF, Focus, Stern und die BZ gewonnen. Letztere hatten – fast ausnahmslos jüdische – Mandanten als angebliche Mitglieder oder Paten der Russenmafia geoutet. Dafür wurden einigen der so Verunglimpften Schmerzensgelder bis zu 30.000 Deutsche Mark zugesprochen.[6] Eisenberg war Anwalt für seinen Kollegen Ströbele sowie für Julian Assange im Prozess gegen Daniel Domscheit-Berg,[7] für die Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue,[8] für den Journalisten Igal Avidan,[9] für Volker Beck, den Boxer Jürgen Brähmer, den SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Hartmann,[10][11] den Pfarrer Lothar König, für Gesine Lötzsch sowie Erich Mielke, für den Historiker Helmut Müller-Enbergs, für Uwe Ochsenknecht, Til Schweiger sowie Jürgen Trittin, für den Chaos Computer Club im Prozess um einen Polizeiübergriff auf der Freiheit-statt-Angst-Demonstration 2009 sowie die Gewerkschaft ver.di.[1] Durch den Rechtsstreit um die angebliche Penisverlängerung von Kai Diekmann, bei dem er die taz vertrat, geriet er in die Schlagzeilen.[12] Außerdem vertrat er im NSA-Untersuchungsausschuss viele der BND-Zeugen.[13] Im Kontext des Kachelmann-Prozesses, zu dem er sich bereits 2010 medial geäußert hatte,[14] wurde er 2015 von Felix Stephan für Die Zeit interviewt.[15] 2020 vertrat er Julian Hessenthaler, der maßgeblich an der Produktion des Videos mitgewirkt hatte, das die so genannte Ibiza-Affäre auslöste, als deren Folge der österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache zurücktreten musste und es in Österreich zu Neuwahlen kam.[16] Eisenberg sei, so Alexander Müller in der Ostsee-Zeitung, „wegen seines cholerischen Temperaments und seines zum Teil respektlosen Umgangstons gefürchtet“.[17][18] Seit Dezember 2023 verteidigt Eisenberg Carsten L., einen wegen besonders schweren Landesverrats angeklagten BND-Angehörigen vor dem Berliner Kammergericht.[19] Publikationen
Weblinks
Einzelnachweise
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