Johann PolatzekJohann Polatzek (* um 1838[1] oder 1839[2]; † 17. Februar 1927 in Wien-Lainz) war ein österreichischer k. u. k. Hauptmann und Ornithologe. Leben![]() Von 1894 bis 1900 bereiste Polatzek den Balkan, von 1902 bis 1905 die Kanarischen Inseln und 1910 die Pityusen.[1] Von diesen Expeditionen war sein zweieinhalbjähriger Aufenthalt auf allen größeren Inseln des Kanaren-Archipels wissenschaftlich am ertragreichsten. Er entdeckte dort einige neue Vogeltaxa, darunter den ausgestorbenen Lanzarote-Zilpzalp (Phylloscopus canariensis exsul), die Unterart Calandrella rufescens polatzeki der Stummellerche, den Gran-Canaria-Fink (Fringilla polatzeki) (früher eine Unterart des Teidefinks (Fringilla teydea), heute eine eigenständige Art) und Buteo buteo lanzaroteae, heute ein Synonym für die kanarische Mäusebussard-Unterart Buteo buteo insularum. Die von ihm 1910 auf Ibiza entdeckte Form Galerida theklae polatzeki gilt heute als Synonym für die Nominatform der Theklalerche (Galerida theklae theklae).[2] In den Bänden 19 und 20 der Ornithologischen Jahrbücher veröffentlichte er 1908 und 1909 seine Arbeit Die Vögel der Canaren, in der 82 Arten und Unterarten behandelt werden.[3] Von Polatzeks reichhaltiger Vogelbalgausbeute befinden sich etwa 1500 Exemplare im Naturhistorischen Museum Wien[4] und ein weiterer Teil im Natural History Museum at Tring. David Armitage Bannerman erwarb im Jahr 1920 346 Bälge für das Natural History Museum in London.[5] Gelegentlich sammelte Polatzek auch Käfer und Schmetterlinge.[6] Bannerman beschrieb ihn als erstklassigen Feldbeobachter und einen erfahrenen Präparator.[5] Einen geringeren Stellenwert hatte dagegen seine Arbeit als Systematiker, was damit erklärt wird, dass ihm eine engere Verbindung zu europäischen Museen fehlte.[1] Einzelnachweise
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