Johann Hinrich Otto Meyer war der älteste Sohn des Landwirts und Brennereibesitzers Otto Meyer (1803–1864) und dessen Ehefrau Christine Dorothea, geb. Lagesen (1801–1884). Bald nach seiner Geburt zog die Familie nach dem Dithmarscher Geestdorf Schaafstedt und 1838 nach Jörl. Meyer arbeitete bis zum 21. Lebensjahr als Zimmermann und Müller, ging dann auf das Gymnasium Meldorf, studierte von 1854 bis 1857 in Kiel und wurde danach Lehrer in Altona. 1859 wurde er Redakteur der Itzehoer Nachrichten. 1862 gründete er die psychiatrische Idioten-Anstalt in Kiel,[1] die er als Direktor leitete.
Im Juli 1889 wurde Meyer der Kronenorden IV. Klasse verliehen.
Meyer wurde auf dem Kieler Südfriedhof beigesetzt. Das Grabmal schuf der Kieler Bildhauer Heinrich Mißfeldt.[6]
Werk
Ditmarscher Gedichte. 1. Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1858. (Digitalisat)
Ditmarscher Gedichte. 2. Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1859.
Plattdeutscher Hebel. Eine freie Übersetzung der Hebel'schen allemannischen Gedichte. Hoffmann und Campe, Hamburg 1859. (Digitalisat)
Aus dem Balladen-Cyclus, „Ut oln Tiden.“ I. Fru Powisch. II. Dat Begräbniß. In: Deutsche Kriegs- und Sieges-Lieder. Gesammelt und herausgegeben von Heinrich Zeise. Altona, 1864, S. 77–80. (Digitalisat)
Gröndunnersdag bi Eckernför. Eine episch-lyrische Dichtung in ditmarscher Mundart. Brauns, Leipzig 1873. (Digitalisat)
Plattdeutsche Gedichte in ditmarscher Mundart. 2. Auflage, Verlag von J. F. Richter, Hamburg 1876; 3. Auflage, Lipsius & Tischer, Kiel o. J. (1886).
Uns' ole Modersprak. Plattdeutscher Schwank in drei Akten. Richter, Hamburg.
Hochdeutsche Gedichte. 2. Auflage, Lipsius & Tischer, Kiel 1887.
Kleinigkeiten. Sinnsprüche in hochdeutscher Sprache. Richter, Hamburg.
Johann Meyers Sämtliche Werke. Lipsius & Tischer, Kiel und Leipzig 1906.
Literatur
Johann Heinemann: Johann Meyer. Leben und Charakteristik. In: Johann Meyers Sämtliche Werke. Band 1. Lipsius & Tischer, Kiel 1906.
E. W. Enking: Johann Meyer, ein heimatlicher Dichter. In: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck. Bd. 19 (1909), Heft 1, Januar 1909, S. 1–9 (Digitalisat).
Meyer, Johann Hinrich Otto. In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 453 (Digitalisat).
↑„... ein sehr lieber Dichter ist mir im letzten Jahr der Johann Meier [sic] gewesen […] Wie schön sind seine Balladen ut olle Tied. Sein kennst du dat Land und einge kleine so sehr liebliche Liedchen, so voll Musik, als hätte er der Sprache ihren tiefsten Wohllaut abzulauschen gewußt.“ In: Eberhard Schmidt: Briefwechsel zwischen Alwine Wuthenow und Klaus Groth. Rostock 2006, S. 115, ISBN 978-3-89954-244-8
↑„Von Johann Meyer; es ist arg, er hat alle seine Anregungen aus dem Quickborn genommen, braucht sehr viel dieselben Überschriften, dieselben Gedanken, ja dieselben Worte.“ In: Elvira Hartig: Wohin das Herz uns treibt. Die Tagebücher der Doris Groth geb. Finke. Heide 1985, ISBN 3-8042-0336-1, S. 71.
↑Walter Arnold / Bettina Fischer: Der Kieler Südfriedhof: Bestattungskultur und Gartenkunst seit 1869. Verlagsgruppe Husum, Husum 2019, ISBN 9783898769631, S. 126f.