Johann Martin Will war zunächst Mahlmüllergeselle. Er ließ sich in Augsburg nieder, wo er heiratete. 1755[2] gründete Johann Martin Will einen Kupferstichverlag,[3] Schwerpunkte seiner verlegerischen Tätigkeit waren Bilder zur Kulturgeschichte (z. B. Trachten und Kinderspiele), Gebrauchsgraphik (z. B. Ausschneidebögen, religiöse Andachtsbilder), Porträtstiche, Karikaturen und historische Darstellungen. Hinzu kamen einige wenige kartographische Darstellungen.
Seine älteste Tochter war Anna Regina Will (* 1759), die im Januar 1786 den Miniaturmaler Johann Walch heiratete, der daraufhin im Verlag seines Schwiegervaters mitarbeitete. In der Folge wandte sich der Verlag vermehrt der Landkartenproduktion zu. 1789 konnte aus dem Erbe von Gustav Conrad Lotter (1746–1776) das Material der Landkartenverleger Matthäus Seutter und Tobias Conrad Lotter erworben werden, fast 25.000 einzelne Kartenblätter und 208 Kupferplatten.
Nach dem Tode Wills, der am 4. Mai 1806 in Augsburg begraben wurde, erbte Anna Reginas Ehemann Johann Walch den Willschen Verlag, der bis 1817 auch unter dem Zusatz „Erben“ fortgeführt wurde und aus dem später die Druckerei Joh. Walch hervorging.
Albert Haemmerle: Eine Porträtzeichnung des Johann Sebastian Lorenz Walch. In: Viertel-Jahreshefte zur Kunst und Geschichte Augsburgs 2, 1936/37, S. 177–180.
Hans-Jörg Künast: Dokumentation: Augsburger Buchdrucker und Verleger. In: Helmut Gier, Johannes Janota (Hrsg.): Augsburger Buchdruck und Verlagswesen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels). Harrassowitz, Wiesbaden 1997, ISBN 3-447-03624-9, S. 1293.
Michael Ritter: Der Landkartenverlag Johannes Walch in Augsburg. In: Cartographica Helvetica 26, 2002, S. 23–29 (Digitalisat).
250 Jahre Druckerei Joh. Walch im über 2000 Jahre alten Augsburg (1755–2005). Walch, Augsburg 2005.
↑1936 im Besitz von Regina Walch, Augsburg Albert Haemmerle: Die Malerfamilie Walch aus Kempten – Augsburg. In: Viertel-Jahreshefte zur Kunst und Geschichte Augsburgs 2, 1936/37, S. 178; 2002 im Besitz der Joh. Walch GmbH & Co., Augsburg, Michael Ritter: Der Landkartenverlag Johannes Walch in Augsburg. In: Cartographica Helvetica 26, 2002, S. 23 Abb. 1.
↑Davon abweichend nennt die Deutsche Nationalbibliothek das Jahr 1754 als Gründungsjahr, siehe diese Angaben
↑Hans-Jörg Künast: Dokumentation: Augsburger Buchdrucker und Verleger. In: Helmut Gier, Johannes Janota (Hrsg.): Augsburger Buchdruck und Verlagswesen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels). Harrassowitz, Wiesbaden 1997, ISBN 3-447-03624-9, S. 1293.
↑Digitalisat aus der Sammlung Einblattdrucke Gustav Freytag.