Hogrewe trat 1759 ins hannoverscheIngenieurkorps ein und wurde 1763 Offizier. Nach anderer Darstellung wurde er erst 1774 Fähnrich und stieg dann bis 1799 zum Oberst auf.[1]
Zuvor begann das Ingenieurskorps 1764, unter Leitung ihres Chefs Georg Josua Du Plat[2], wegen einer geplanten Kanalverbindung zwischen der unteren Weser und Elbe das Gebiet zwischen Osterholz und Bremervörde zu kartieren. Nachdem Hogrewe für den in London residierenden hannoverschen Kurfürsten und König des Vereinigten Königreichs, Georg III., bereits eine Karte von dessen „sämtlichen Teutschen Ländern“ bearbeitet hatte, wurde er 1767 Topograph im Ingenieurteam von Du Plat.[1]
Hogrewe hatte bei der Vermessung Harburgs gemeinsam mit Christoph Georg Friedrich Pape die Aufsicht inne und schlug eine Ausweitung zur Kartierung des gesamten Landes vor, dem dann von 1767 bis 1784 zur kurhannoverschen Landesaufnahme vervollständigten Werk. Die dabei angewandten Verfahren beschrieb Hogrewe in seiner 1773 erschienenen „Praktischen Anweisung zur topographischen Vermessung eines ganzen Landes“.[2][3]
Zeitgleich studierte er 1767 bis 1769 im Auftrag Georgs III. die Kanal- und Festungsbauten in England, den Niederlanden, Lothringen und den oberrheinischen Ländern. Später untersuchte er den Stecknitzkanal im damals hannoverschen Herzogtum Lauenburg; nach seinen Plänen wurde u. a. 1789 die heute noch erhaltene Dückerschleuse modernisiert.
1780 bis 1784 wurde Hogrewe Prinzenlehrer und erhielt hohe Ämter im Landkartenwesen.[1] So wurde er 1785 Chef der Pontonier- und Pionierkompagnie in Hannover und 1787 Mitdirektor der OsnabrückerKatastervermessung.
Hogrewe blieb unverheiratet. Seine Grabstätte befindet sich auf Hannovers Gartenfriedhof.[1]
Werke (Auswahl)
Hogrewe verfasste zahlreiche Lehrbücher und Werke, darunter
1772: Situations-Plan von der Stadt und Festung Haarburg : belegen im Herzogtum Lüneburg am liniken Ufer der Elbe bey dem Einfluss der Seve der Kayserlichen Freyen Reichs-Stadt Hamburg gegen über / vermessen durch: Hogreve ...
Reproduktion 2001 in: Hamburg im Kartenbild der Vergangenheit. Beiträge zu einem historischen Atlas, Hamburg: Verein für Hamburgische Geschichte (Baubehörde, Amt für Geoinformation und Vermessung, Karten-Vertrieb)
Stadt und Festung Harburg nebst Umgebung 1772. Situations-Plan von der Stadt und Festung Harburg belegen im Herzogtum Lüneburg am lincken Ufer der Elbe bey dem Einfluss der Seve der kayserlichen Freyen Reichs-Stadt Hamburg gegenüber / nach der Vermessung durch J. L. Hogreve und C. F. Pape, Teil 2
Reproduktion 2001 in: Hamburg im Kartenbild der Vergangenheit. Beiträge zu einem historischen Atlas, Hamburg: Verein für Hamburgische Geschichte (Baubehörde, Amt für Geoinformation und Vermessung, Karten-Vertrieb)
1773: Praktische Anweisung zur topographischen Vermessung eines ganzen Landes
1774: Ausfuehrliche Erzaehlung, nebst Grundrissen der Belagerung der Festung Schweidnitz durch die koenigl.-preußis. Truppen vom 7ten August bis den 9ten October 1762,
1780: Beschreibung der in England seit 1759 angelegten, und jetzt gröstentheils vollendeten schiffbaren Kanäle, zur inneren Gemeinschaft der vornehmsten Handelsstädte
1785: Theoretische und praktische Anweisung zur militairischen Aufnahme oder Vermessung im Felde
1797: Praktische anweisung zum planimetrischen vermessen der feldmarken: und wie davon die carten auszuarbeiten, zu berechnen und die vermess-register einzurichten sind, Johann Thomas Lamminger, 1797
Hinrich Hesse: Die Grabinschriften des Gartenkirchhofs in Hannover, In: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte, Jg. 44 (1939), S. 235–290.
↑Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN): Kurhannoversche Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts.
↑Siegfried Schildmacher, Winfried Brinkmann, Edzard Bakker, Peter Rosenstein (Red.): Johann Ludwig Hogrefe. In: Siegfried Schildmacher (Hrsg.): Auf den Spuren der Freimaurer. Ein Spaziergang durch Hannovers Straßen, Selbstverlag, Hannover 2015, S. 75.