Im Jahre 1736 wurde Quandt zum Generalsuperintendenten für Preußen (das spätere Ostpreußen umfassend) mit Sitz in Königsberg ernannt. Dabei unterstand er als Prediger weiter dem Samländischen Konsistorium, als regionaler Leiter der Staatskirche aber der Regierung.[2] Im Zuge des Schaffung des Lutherischen Oberkonsistoriums zu Berlin 1750, wurde im folgenden Jahr das Pomesanische Konsistorium mit dem Samländischen zum Preußischen Konsistorium zu Königsberg zusammengelegt, dem Quandt dann vorstand.[3] Seine orthodoxe Ausrichtung als Generalsuperintendent führte zu Auseinandersetzungen mit dem Pietisten Franz Albert Schultz, auf deren Höhepunkt er mit ihm in einer Doppelbesetzung die Generalinspektion für das Kirchen-, Schul- und Armenwesen in Preußen innehatte. 1755 folgte ihm Christoph Langhansen im Amt des Generalsuperintendenten.[4] Hervorzuheben ist die Bibelausgabe in litauischer Sprache von 1727 und 1735, sein weitverbreitetes Gesangbuch von 1735 und die Dokumentation der Prediger in Ostpreußen. Einer seiner Schüler war der Literaturtheoretiker und Dramaturg Johann Christoph Gottsched.
De approximitate spiritus sancti substantiali. Theorema theol., Präses Johann Fecht, Rostock 1709
Controversiam historico criticam de quaestione an epistola ad Ephesios a Paulo Ephesiis an vero laudicenis inscripta fuerit, Königsberg 1712
Literatur
A. Nietzki: D. J.J.Q. Ein Bild seines Lebens u. seiner Zeit insbes. der Herrschaft des Pietismus in Preußen, Königsberg 1905.
Luise Gilde: Beiträge zur Lebensgeschichte des Königsberger Oberhofpredigers J.J.Q. Dissertation Albertus-Universität, Königsberg i. Pr., gedruckt in Stallupönen 1933.
↑Quandt, Johann Jacob. In: Johann Christoph und Luise Adelgunde Victorie Gottsched: Briefwechsel November 1751–April 1752. De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-107178-7, S. 613 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Heinrich Friedrich Jacobson, Geschichte der Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinzen Preussen und Posen, mit Urkunden und Regesten, Königsberg in Pr.: Gebrüder Bornträger, 1839, (=Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preussischen Staats, mit Urkunden und Regesten; Tl. 1, Bd. 2), p. 134, keine ISBN.
↑Heinrich Friedrich Jacobson, Geschichte der Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinzen Preussen und Posen, mit Urkunden und Regesten, Königsberg in Pr.: Gebrüder Bornträger, 1839, (=Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preussischen Staats, mit Urkunden und Regesten; Tl. 1, Bd. 2), p. 111, keine ISBN.
↑Heinrich Friedrich Jacobson, Geschichte der Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinzen Preussen und Posen, mit Urkunden und Regesten, Königsberg in Pr.: Gebrüder Bornträger, 1839, (=Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preussischen Staats, mit Urkunden und Regesten; Tl. 1, Bd. 2), Fußnote 22, p. 114, keine ISBN.
Vorgänger
Amt
Nachfolger
keiner (neues Regierungsamt)
Generalsuperintendent in Königsberg für die Regierung Preußens 1736–1750
er selbst (für den neuen Kirchenverband)
er selbst (als Amtsträger der Regierung)
Generalsuperintendent in Königsberg für das Lutherische Oberkonsistorium Preußens 1750–1755