Jochen Kaltschmid

Jochen Horst Kaltschmid (* 17. April 1933 in Giengen an der Brenz; † 6. März 2018) war ein deutscher Pädagoge und Professor an der Universität Heidelberg.

Leben

Jochen Kaltschmid wurde 1933 geboren. Seine Eltern sind Karl August and Margot (Silberhorn) Kaltschmid.[1]

Jochen Kaltschmid war nach dem Abschluss an der Oberschule („Mittlere Reife“) in Giengen an der Brenz und kaufmännischer Lehre als Angestellter tätig. Nach Sonderreifeprüfung konnte er 1954 ein Studium der Pädagogik aufnehmen. 1958 erwarb er das Diplom an der Universität Mannheim und 1962 das Doktorat Dr. rer. pol. mit der Dissertation Mensch und Menschlichkeit in der industriellen Gesellschaft und Kultur. Gefahren und Möglichkeiten in der gegenwärtigen Situation. Zwischen 1962 und 1968 war Kaltschmid wissenschaftlicher Assistent an der Universität Mannheim.[2] Ab 1968 war er Dozent an der PH Reutlingen, an der er 1970 zum Professor ernannt wurde. 1973 wechselte er als Professor zur Universität Heidelberg an das Institut für Bildungswissenschaft und gehörte der Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften an.[3] Er trat 1998 in den Ruhestand.

In seiner Forschung beschäftigte sich Jochen Kaltschmid insbesondere mit Fragen der Erwachsenenbildung und der Bedeutung der Sozialisation in der Pädagogik.

Das von Kaltschmid gemeinsam mit Rolf Arnold 1986 herausgegebene Buch Erwachsenensozialisation und Erwachsenenbildung: Apekte einer sozialisationstheoretischen Begründung von Erwachsenenbildung wurde 1987 von Hartmut M. Griese in der Zeitschrift für Pädagogik ausführlich und kritisch rezensiert. Griese kommt am Ende anerkennend zu dem Schluss, dass das Buch einen bisher weißen Fleck in der Forschungslandschaft zur rechten Zeit füllt und eine wíchtige Diskussionsbasis darstellt, jedoch merkt er ebenfalls an, dass das Buch sein eigentliches Ziel, nämlich eine sozialisationstheoretischen Begründung von Erwachsenenbildung zu liefern, nicht erreicht.[4]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monographien
  • Mensch und Menschlichkeit in der industriellen Gesellschaft und Kultur: Gefahren und Möglichkeiten in der gegenwärtigen Situation. A. Grosch, Heidelberg, Dissertation, 1962.
  • Menschsein in der industriellen Gesellschaft. Eine kritische Bestandsaufnahme. Kösel-Verlag, München 1965.
  • mit Arno F. Caspers: Projektstudien zur Arbeitslehre. Beispiel: Industrielle Produktion. Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1974, ISBN 3-12-926060-9.
  • mit Alex Zimmermann: Perspektiven pädagogischer Ausbildungsgänge: Ergebnisse eines Projekts. Projektbericht. Erziehungswiss. Seminar d. Univ., Heidelberg, 1978.
Herausgeberschaften
Aufsätze
  • Bildung in Stufen, Aus-und Weiterbildung im Baukastensystem. in: E. Mändle, A. Möller und F. Voigt, Wirtschaftspolitik in Theorie und Praxis, Gabler Verlag, 1979. doi:10.1007/978-3-322-83702-8_26
  • Rezension von: Georg Rothe, “Berufliche Bildung in Stufen“. in: Pädagogische Rundschau, 24, 1970, S. 337–339.
  • Education and life long learning. in: Zeitschrift für Gerontologie, 1988, 21, S. 184–192.
  • Sozialisationstheorie, Sozialwissenschaften und Didaktik der Erwachsenenbildung - Eine Problemskizze, in: Studienbibliothek für Erwachsenenbildung, Band 2, Frankfurt/Main 1991, S. 14–42.
  • Biographische und lebenslauftheoretische Ansätze und Erwachsenenbildung, in: Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Opladen 1999, S. 97–120.

Literatur

  • Rolf Arnold (Hrsg.): Natur als Vorbild. Selbstorganisation als Modell der Pädagogik. Für Jochen Kaltschmid zu seinem 60. Geburtstag. VAS, Frankfurt 1993, ISBN 3-88864-126-8.

Einzelnachweise

  1. prabook.com
  2. Lexikonartikel: Jochen Horst Kaltschmid
  3. https://verkult.uni-heidelberg.de/fakultaet_lehrkoerperliste.html#Emeritiert
  4. Hartmut M. Griese: Rezension. in: Zeitschrift für Pädagogik, 33 (Heft 6), 1987, S. 873–876. Online-pdf.

 

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