Wermann verbrachte seine frühe Kindheit bei seinem Großvater in Potsdam. Ab 1933 lebte er mit seiner Mutter und dem Stiefvater in Ludwigslust/Mecklenburg. Von seinem 14. Lebensjahr an erhielt er Malunterricht bei dem Mecklenburger Maler und Graphiker Hermann Schepler. Im April 1943 wurde er einberufen und als siebzehnjähriger Soldat an die Ostfront des Zweiten Weltkriegs geschickt. Ein Jahr später wurde er schwer verwundet, was die Amputation seines rechten Beines zur Folge hatte.[1]
1946 bis 1947 war er Mitglied im Künstlerkollektiv Techentin, das Hermann Schepler gegründet hatte.
Bereits während seines Studiums führte er öffentliche Aufträge aus. 1953 erstellte er einen „Kreuzweg“ aus vierzehn Tafeln für die damalige Kirche Zum Hl. Kreuz in Wittelshofen/Mittelfranken.[2] Es folgten Fresken für die Kirche St. Bonifatius in Schnelldorf/Mittelfranken sowie mehrere Glasfenster mit biblischen Motiven.
In den Jahren von 1958 bis 1963 lebte er in Indien und Nepal. Er malte im tibetischenKloster „Deva Lama Gompa“ in Bodhnath, Nepal sowie in der Musik- und Tanzschule „Kalakshetra“ von Rukmini Devi Arundale in Madras. 1959 nahm er als Zeichner am „Survey of Trible Dances of South India“ in Madras teil. Sein Versuch, ein Institut zur Erhaltung der architektonischen Denkmäler Nepals zu gründen, blieb allerdings erfolglos. Es folgten Ausstellungen in Kalkutta (1960) und in Kathmandu (1962).
1965 siedelte er nach Langen in Hessen über. Er arbeitete dort mit im „Werkhof im Torbogen“,[5] hielt Vorträge an Volkshochschulen sowie in kulturellen Einrichtungen und gab Malunterricht. Mehrmonatige Studienreisen führten ihn nach Sri Lanka (1977 und 2002), Japan und Korea (1987) sowie Ägypten (2000), Jordanien (2001) und Indien (2002, 2006, 2007).
ab 1953 öffentliche Arbeiten für Kirchen, Schulen, Krankenhäuser: Mosaike, Glasfenster, Fresken, Reliefs, Kupfer- und Bronze-Arbeiten, Paramente, Textil-Entwürfe[15][16]
1953 Kreuzweg in der Kirche Zum Hl. Kreuz in Wittelshofen/Mittelfranken[17]
1955 Fresken im Altarraum der Kirche St. Bonifatius in Schnelldorf/Mittelfranken[18]
1957 Relief-Keramik im Vorraum des Krankenhauses „Stift Bethlehem“ in Ludwigslust/Mecklenburg[19]
1975 Kupfer-Relief im Altarraum der Heilig-Geist-Kirche in Bad Alexandersbad[20]
Literatur
Die unerschöpfliche Erbarmung, Ein zeitgenössischer Kreuzweg von Joachim Wermann, mit Texten von Georg Thurmair. Martin Verlag, Buxheim/Jller, 1956[21]
Joachim Wermann, Bhavachakramudra, in: Reden bei Garuda. Garuda Verlag Darmstadt, 1975
Katalog: Landschaften, Wanderausstellung des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Graphische Betriebe R.Bacht, 1979: Abb. 72
Katalog „Die Kunstsammlung des Dichters Hans Franck“, S. 155
Broschüre: Die Kirchengemeinden im Raum Schnelldorf, Hrsg. Evangelische Kirchengemeinde Oberampfrach
Axel Rauh, Ralf Matthes, Bad Alexandersbader Kirchenchronik, Hrsg. Evang.-Luth. Kirchengemeinde Bad Alexandersbad, 2000, S. 159 u. S. 160
Artikel im Tages-Anzeiger Linkes Seeufer und Sihltal vom 20. Juli 2005
Zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Protokolle von Zeitzeugen aus Schwerin 1945–1952, Hrsg.: Kulturamt der Stadt Schwerin, Stock & Stein Verlags-GmbH 1995, ISBN 3-910179-62-2, S. 39, S. 60, S. 77
Katalog: Hermann Schepler, Bd. 1, Kunst- und Kulturverein Ludwigslust 2011, S. 31
↑siehe: Langener Zeitung Nr. 98 vom 8. Dezember 1967, Artikel: „Ein Künstler reiste mit dem VW nach Nepal - Joachim Wermann stellt bei der Langener Volksbank aus“
↑„Kirchenbau der Gegenwart in Deutschland“. Ausstellung anlässlich des Eucharistischen Weltkongresses. Verlag Schnell und Steiner, München 1960, S.44 (Abb. Meßgewand S. 109).
↑Die Unerschöpfliche Erbarmung, Ein zeitgemäßer Kreuzweg von J. Wermann mit Texten von Georg Thurmair, Martin Verlag, Buxheim/Iller ohne Jahreszahl, Reihe: Lebendiges Leben, Band 34
↑Die Kirchengemeinden im Raum Schnelldorf laden ein, Hrsg. Evangelische Kirchengemeinde Oberampfrach, Katholische Kirchengemeinde Schnelldorf-Feuchtwangen etc., Oberfränkischer Ansichtskartenverlag Bouillon, 9544 Bayreuth, Abb. S. 8, S. 9, S. 10
↑Keramisches Relief „Krankenheilung“ im Stift Bethlehem in Ludwigslust, heute: Stifts-Gebäude Albert-Schweitzer-Haus, Bahnhofstraße 29, Zwischenetage
↑Axel Rauh, Ralf Matthes, Bad Alexandersbader Kirchenchronik, Hrsg. Evang.-Luth. Kirchengemeinde Bad Alexandersbad, Abbildung S. 159, S. 160