Joachim KüchenhoffJoachim Küchenhoff (* 1953 in Dortmund) ist ein deutsch-schweizerischer Psychiater, Psychoanalytiker und Wissenschaftler. Er war bis August 2018 Direktor der Erwachsenenpsychiatrie der Psychiatrie Baselland in Liestal. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der Internationalen Psychoanalytischen Universität (IPU) in Berlin und dort auch Gastprofessor.[1][2] LebenKüchenhoff studierte von 1970 bis 1976 Humanmedizin und Philosophie in Würzburg, Glasgow und Heidelberg und promovierte 1978 bei Helm Stierlin an der Universität Heidelberg mit der Dissertation Psychosoziale Rehabilitation von Anus-Praeter-Trägern. Als Assistenzarzt arbeitete er 1978 und 1979 in der Abteilung „Akut- und Allgemein-Neurologie“ des Krankenhauses Karlsbad-Langensteinbach in Baden-Württemberg, von 1979 bis 1981 im Psychiatrischen Landeskrankenhaus Weinsberg und von 1981 bis 1984 in der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. 1984 wurde Küchenhoff Facharzt für Psychiatrie; es folgten 1987 die Zusatztitel für Psychotherapie und Psychoanalyse. Ab 1984 arbeitete er zehn Jahre an der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg, zuerst als Assistenz-, dann als Oberarzt und schliesslich als Stellvertreter des ärztlichen Direktors. 1992 habilitierte sich Küchenhoff an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit zum Thema „Psychosomatische Wechselwirkungen. Zur Interaktion seelischer und körperlicher Faktoren im Krankheitsverlauf des Morbus Crohn“. Er erhielt 1993 den Hans-Roemer-Preis des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM) für besondere wissenschaftliche Leistungen. 1994 erhielt er einen Ruf an die Universität Basel und wurde Extraordinarius für Psychiatrie und Psychotherapie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel. 1996 erwarb sich Küchenhoff den Facharzttitel für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. 2007 wurde er Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Kantonalen Psychiatrischen Dienste Basel-Landschaft in Liestal (seit 2012 Psychiatrie Baselland). Im September 2014 wurde er zum ärztlichen Direktor der Erwachsenenpsychiatrie und Chefarzt der Privatklinik der Psychiatrie Baselland ernannt. Zusammen mit Rolf-Peter Warsitz wurde ihm 2016 der Wolfgang-Loch-Preis für herausragende psychoanalytische Arbeiten verliehen. 2018 erhielt Küchenhoff den Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung. Heute unterhält er eine Praxis für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychoanalyse in Binningen bei Basel. Die klinische Arbeit von Joachim Küchenhoff umfasst unter anderem psychopathologische und psychodynamische Diagnostik, multi-dimensionale und integrative Therapieansätze in der Psychiatrie, die Therapeut-Patient-Beziehung in der Psychiatrie, die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, somatoformen Störungen, depressiven Störungen und psychotischen Störungen. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte konzentrieren sich auf die interdisziplinäre Forschung in Kulturwissenschaften und Psychoanalyse, die psychoanalytische Theorie sowie die Psychotherapieforschung, das Körpererleben, die Behandlung psychotischer Störungen und die Psychosomatik. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze, Buchbeiträge und Monographien (siehe Werke). Von 2008 bis 2013 war er Mitglied der Vereinigung für psychotherapeutische Fort- und Weiterbildung e.V., des Trägers der Lindauer Psychotherapiewochen.[3] Küchenhoff ist Mitglied zahlreicher Fachverbände in der Schweiz, Deutschland und anderen Ländern. Aktiv tätig war er unter anderem bis 2023 in der Ständigen Kommission für Weiter- und Fortbildung der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, seit 2013 ist er im Wissenschaftlichen Beirat der Lindauer Psychotherapiewochen[4], im Wissenschaftlichen Beirat des Dachverbandes Deutschsprachiger Psychosen-Psychotherapie und ist seit 2017 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin. Küchenhoff ist Mitglied des Freiburger Arbeitskreises Literatur und Psychoanalyse und gründete 1996 das Basler Regionalnetz für Weiterbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie, das er bis 2018 leitete. Er ist zudem Beirat zahlreicher Fachzeitschriften. Joachim Küchenhoff lebt in Basel und ist verheiratet mit der Psychologin und Psychotherapeutin Cordula Olshausen Küchenhoff. Er ist Vater von zwei Kindern. Veröffentlichungen (Auswahl)
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Einzelnachweise
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