Joachim Blüher entstammt einer Juristen- und Politikerfamilie, sein Urgroßvater war der Jurist Carl Wilhelm Blüher, sein Großonkel Bernhard Blüher Oberbürgermeister von Dresden. Seine Urgroßmutter Jenny Blüher war die Ehefrau von Kurt Sorge. Geboren 1953 in Uelzen, kam er als Sechsjähriger mit seiner Familie nach Bayern.[1] Nach dem Abitur 1974 leistete er seinen Zivildienst bei der archäologischen Denkmalpflege in Mainz, anschließend studierte er Kunstgeschichte und Archäologie in Mainz, Wien, Rom und Bonn. 1989 wurde er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zum Thema Die ehemalige Martins-Rotunde – Das himmlische Jerusalem im Bonn des 12. Jahrhundertspromoviert.[2] Während des Studiums arbeitete er als Restaurator im archäologischen Bereich in Deutschland und Frankreich.
Blüher ist mit der Bonner Schmuck-Galeristin Birgitta Knauth verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Im Ruhestand lebt er mit seiner Frau wiederum in Bonn.[1]
2002 wurde Blüher vom damaligen Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin zum Leiter der Villa Massimo ernannt und mit der Umsetzung von deren Neukonzeption betraut.[15]
Blüher organisierte viele Veranstaltungen, wie z. B. Sommerfeste, Ausstellungen, Konzerte und Lesungen, adaptierte das Konzept einer „Nacht der Villa Massimo“ und regte an, die Villa Massimo durch sogenannte „Praxisstipendien“ für Personen zu öffnen, die keine Künstler im engeren Sinn sind, aber deren Berufsfelder „mit den Künsten korrespondieren“, so z. B. Sasha Waltz[16], Jim Rakete, Till Brönner[17], Martin Helmchen[18] und der Orgelbauer Philipp Casper Andreas Klais[19]. Weiter wurden auch die Aufenthalte des Typografen Friedrich Forssman, der Opernregisseurin Valentina Simeonova, des Kunstdruckers Till Verclas sowie des Bäckers Josef Wagner ermöglicht.[20]
Blüher beendete nach 17 Jahren seinen Dienst regulär.[21] 2020 wurde ihm für seine Verdienste um die Institution[22] das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.[23]
Joachim Blüher (Hrsg.): Villa Massimo: Deutsche Akademie Rom 1910–2010. Wienand Verlag, Köln, 2011, ISBN 978-3-86832-047-3.
Joachim Blüher (Hrsg.): Villa Massimo: Deutsche Akademie Rom. Photografien von Martin Claßen, Texte von Friedrich Christian Delius, Ulla Hahn, Brigitte Kronauer, Michael Krüger, Jochen Missfeldt, Martin Mosebach, Cees Nooteboom, Arnold Stadler und Uwe Timm. Eigenverlag, 2009, ISBN 978-3-00-030017-2.
Joachim Blüher: Mein Vater schaut aus dem Fenster, Trinker, Orangenesser. In: Georg Baselitz. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 1997, ISBN 3-87439-438-7.
Joachim Blüher: Georg Baselitz: Malelade. Michael Werner, Köln 1990, OCLC30308934.
Joachim Blüher, Deutsche Akademie Rom Villa Massimo (Hrsg.): Olevano: Casa Baldi/Villa Serpentara. Publikation der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom 2017, 260 Seiten, Bestellnummer 1568382 bei der Buchhandlung Walther König
Joachim Blüher in: Sara Moretti (Hrsg.): Rom auf Zeit: Villa-Massimo-Stipendiaten im Gespräch, ISBN 978-3-939431-82-4
↑Tal der Loire". In: Die Zeit. 08 vom 13.02.1998, Reiseteil.
↑Jürgen Kister: Wenn die Grenzen verwischen – Plädoyer für das Unscheinbare: Fotografien von Thomas Rabsch". In: Kölner Stadtanzeiger,. 22.02.2001, Kultur, Februar 2001.