Joël Emanuel GoudsmitJoël Emanuel Goudsmit (auch Joel Emmanuel Goudsmit; * 13. Juni 1813 in Leiden; † 17. März 1882 ebenda) war ein niederländischer Rechtswissenschaftler. LebenDer Sohn des Emanuel Levie Goudsmit (* 1785 in Rijssen; † 16. November 1872 in New York) und dessen Frau Aleida (Alida, Alijda) Joseph van Raalte (* 24. Juli 1791 in Deventer, † in New York) wurde von seinen Eltern streng jüdisch erzogen. Während seiner ersten Ausbildungszeit widmete er sich dem Studium der klassischen Literatur und bezog 1829 die Universität Leiden. Hier übte vor allem Cornelis Jacobus van Assen einen großen Einfluss auf ihn aus. Zudem besuchte er die Vorlesungen von Johan Rudolf Thorbecke und konzentrierte sich dann auf ein Studium des römischen Rechts. Als Student hatte er sich um die Einheit der Studentengruppen bemüht und Vorlesungen zum römischen Recht gehalten. Am 12. Mai 1842 promovierte er mit der Abhandlung De notis Pauli et Ulpiani in Papinianum zum Doktor der Rechte. Danach arbeitete er als Advokat in Leiden. Als städtischer Anwalt hatte er einige Prozesse gewonnen und auch juristische Schriften verfasst. Am 31. Dezember 1858 wurde er per königlichen Beschluss zum Professor der Rechtswissenschaften an die Leidener Akademie berufen, mit dem Lehrauftrag für römisches Recht. Am 25. März 1859 hielt er hierzu seine Antrittsrede de studio iuris romani hac quoque aetate in patria nostra excolendo. Er war damit der erste jüdische Niederländer, der an der Leidener Hochschule lehrte. Sein Lebenswerk bestand darin, eine einheitliche Ordnung ins römische Recht zu bringen. Er erhielt ehrenvolle Berufungen 1862 an die königlich niederländische Akademie der Wissenschaften in Amsterdam, an die provinzielle Utrechtsche Gesellschaft der Künste und Wissenschaften und der Akademie der Rechtswissenschaften in Madrid. Auch wurde er Ritter des Ordens vom niederländischen Löwen. 1861 wurde er Mitglied des Gemeinderates in Leiden und anderer Einrichtungen ebenda. Hier wurde er auch Mitbegründer und Vorsitzender der niederländischen Juristenvereinigung. 1873 absolvierte er eine Reise in die USA, welche Reiseimpressionen er publizierte. Er beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war 1870/71 Rektor der Alma Mater. Diese Aufgabe legte er mit der Rede de variis causis quibus fit, ut populorum leges ab eorum moribus discrepent nieder. Sein Hauptwerk ist sein Pandektensystem, wovon 1866 der erste Teil erschien, 1880 die zweite Fortsetzung folgte und die dritte Fortsetzung konnte nicht mehr vollendet werden. Er war Vorsitzender des Kuratoriumsausschusses und Examenskommission des niederländischen israelitischen Seminars. Zudem setzte er sich für die in Rumänien verfolgten Juden ein. Er verstarb an einer Nervenkrankheit. FamilieAus seiner mit Renetta Netje Vos (* 27. Juli 1822 in Leiden, † 30. November 1911 ebenda), die Tochter des Benjamin Hartog Vos (1797–1868) und dessen Frau Geertruida Izak van Raalte (1803–1857), am 21. August 1844 geschlossenen Ehe stammen fünfzehn Kinder, wovon zehn ihn überlebten. Von den Kindern kennt man:
Werke (Auswahl)
Literatur
Weblinks
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