Jigoku Shōjo
Jigoku Shōjo (jap. 地獄少女, dt. „Höllenmädchen“) ist eine Anime-Fernsehserie, die auch als Manga, Realfernsehserie und Videospiel umgesetzt wurde bzw. wird. Die Serie handelt von einem Mädchen, das verzweifelte Menschen rufen können, um sich an Anderen zu rächen und sie in die Hölle zu schicken. Das Werk lässt sich in die Genre Horror, Drama und Mystery einordnen. HandlungErste StaffelEs kursiert seit einer Weile das Gerücht von einer Seite im Internet, über die man, wenn man jemanden abgrundtief hasst, jeden Tag um Punkt Mitternacht dem sogenannten Jigoku Shōjo eine Nachricht, an die Jigoku Tsūshin (地獄通信, dt. „Höllenkorrespondenz“), mit dem Namen dieser Person zukommen lassen kann. Der betreffende Mensch wird dann von dem Höllenmädchen Ai Enma und ihren Helfern mit einer Mischung aus Alptraum und verzerrter Realität bestraft und anschließend in die Hölle (Jigoku) entführt. Der Auftragssteller verkauft der Jigoku Shōjo dafür seine Seele, die nach seinem Tod ebenfalls zur Hölle fährt. Der Anime erzählt episodenhaft die Geschichten vieler „Kunden“ der Jigoku Shōjo und ihrer Peiniger, wobei immer nachvollziehbar ist, warum sie sich dafür entscheiden jetzt Rache zu nehmen, um dann in Ruhe weiterleben zu können, auch wenn sie nach ihrem Tod selbst in die Hölle kommen. Ais Handlungsweise bleibt dabei immer gleich: Erhält sie eine Jigoku Tsūshin, erscheint sie kurz darauf bei dem Absender und überreicht ihm eine schwarze, in der zweiten Staffel auch rote oder blaue Strohpuppe mit einem roten Faden um den Hals, die einen ihrer Gehilfen verkörpert. Erst wenn der Absender der Nachricht den Knoten gelöst hat, akzeptiert er den teuflischen Vertrag und das Leiden seines Peinigers beginnt. Der Auftraggeber aber muss bis zu seinem Lebensende mit einem Stigma weiterleben, das ihn immer an die bevorstehende Ewigkeit in der Hölle erinnert. Zunächst weist der Anime keinen fortlaufenden Handlungsstrang auf. Ab Folge acht jedoch kommt der Journalist Hajime Shibata mit seiner Tochter Tsugumi ins Spiel, die versuchen, dem Höllenmädchen auf die Spur zu kommen, um es aufzuhalten, was jedoch scheitert. In den letzten Folgen kommt es ans Tageslicht, dass Shibata ein Nachfahre von Ais Cousin ist. Ai hat ihn nach ihrem damaligen Tod gehasst, da er sie lebendig begraben musste. Deswegen versucht Ai, Shibata in die Hölle schicken zu lassen, bekommt ihre Gefühle aber wieder in den Griff. Zweite Staffel: Jigoku Shōjo: FutakomoriIn den ersten Folgen der zweiten Staffel nehmen Ai und ihre Begleiter wieder ihre Arbeit auf und schicken verfluchte Menschen in die Hölle. Es kommt auch noch ein rätselhaftes, freches und sehr verspieltes kleines Mädchen namens Kikuri hinzu. In den letzten Folgen geht es um Takuma Kurebayashi, der unter dem gleichen Schicksal wie Ai vor 400 Jahren, zu leiden hat. Die Menschen in seinem Dorf schicken nach und nach andere Menschen in die Hölle und geben ihm die Schuld dafür. Sie wollen ihn später umbringen, durch den Einsatz von Ai wird dies aber verhindert. Nach der Selbstopferung Ais, verschwindet ihr Körper mit den aufsteigenden Kirschblütenblättern und schwebt in den Himmel. Ihre 400-jährige Arbeit ist erledigt, und ihre 3 Begleiter leben ein normales Leben in der Menschenwelt. Dritte Staffel: Jigoku Shōjo: MitsuganaeAi kündigt ihren früheren Helfern Ren, Hone Onna und Wanyūdō neue Arbeit an. Neu im Team sind Kikuri und Yamawaro. Ai verbindet sich mit der 9-Klässlerin Yuzuki Mikage, die tiefe Beziehungen zur Jigoku Tsūshin hegt. Wann immer jemand die Jigoku Tsūshin kontaktiert, verwandelt sich Yuzuki unfreiwillig in Ai. Sie hat sie ausgewählt, weil sie beide das gleiche durchgemacht haben. Yuzuki sollte am Ende in die Hölle geschickt werden, da sie die Regeln als Jigoku Shōjo nicht eingehalten hatte, jedoch geht Ai rechtzeitig dazwischen und nimmt die Bestrafung, von Enma auferlegt, auf sich um Yuzuki zu schützen. CharaktereHauptcharaktere
Wiederkehrende Charaktere
Produktion und VeröffentlichungDie Serie basiert auf einer Idee von Hiroshi Watanabe. Die erste Staffel der Anime-Fernsehserie wurde 2005 von Studio Deen unter Regie von Takahiro Ōmori. Die künstlerische Leitung übernahm Yoshinori Hishinuma und das Charakterdesign wurde entworfen von Mariko Oka. Die erste Staffel mit 26 Folgen wurde vom 5. Oktober 2005 bis zum 5. April 2006 punkt Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) durch den japanischen Fernsehsender Kids Station ausgestrahlt, sowie je einige Tage später auch auf Animax, Tokyo MX und Mainichi Hōsō. Vom 7. Oktober 2006 bis zum 7. April 2007 folgte die zweite Staffel mit weiteren 26 Folgen unter dem Titel Jigoku Shōjo: Futakomori (地獄少女 二籠, dt. „Höllenmädchen: Die zwei Käfige“) auf dem Sender Animax, sowie mit Versatz auch auf Tokyo MX, Mainichi Hōsō, Kids Station und Chūbu Nippon Hōsō. Am 4. Oktober 2008 startete die Ausstrahlung einer dritten Staffel mit dem Titel Jigoku Shōjo: Mitsuganae (地獄少女 三鼎, dt. „Höllenmädchen: Der Kessel der Drei“) auf Tokyo MX, sowie mit Versatz auch auf Mainichi Hōsō, TVQ Kyūshū Hōsō, Chūbu Nippon Hōsō und Animax. In dieser Staffel übernahm Hiroshi Watanabe selbst die Regie. Im Februar 2017 wurde bekannt, dass eine vierte Staffel mit dem Titel Jigoku Shōjo: Yoi no Togi (地獄少女 宵伽) bereits in Produktion ist. Die Ausstrahlung dieser Staffel mit 12 Folgen erfolgte vom 15. Juli bis 30. September 2017 punkt Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX, Tochigi TV, Gunma TV, BS11, sowie mit Versatz auch auf Mainichi Hōsō und Family Gekijō. Crunchyroll streamte die Serie unter dem Titel Hell Girl: Fourth Twilight als Simulcast im englischsprachigen Raum. Der Sender Animax strahlte die Serie in Süd- und Südostasien, Lateinamerika und Osteuropa aus. MCM sendete den Anime auf Französisch. Synchronisation
MusikDie Musik der Serie wurde von Yasuharu Takanashi und Hiromi Mizutani komponiert. Die Vorspanntitel Sakasama no Chō (dt. „Der umgekehrte Schmetterling“) und NightmaRe (dt. „Alptraum“) stammen von SNoW und Tsukihana (dt. „Mondblume“) von Nana Kitade. Als Abspannlieder wurden Karinui (dt. „Anheften“), Aizome (dt. „Indigofarben“) und Ichi Nuke von Mamiko Noto verwendet. Seit 2006 erschienen bisher fünf CDs mit der Musik der Serie. AdaptionenMangaVom 3. Oktober 2005 (Ausgabe 11/2005) bis 2. August 2008 (9/2008) erschien in Japan eine Manga-Adaption von Etō Miyuki. Die Einzelkapitel wurden zunächst im Magazin Nakayoshi des Verlags Kodansha und danach in neun Sammelbänden (Tankōbon) veröffentlicht. Eine englische Übersetzung erscheint bei Del Ray Manga. Unter dem Titel Hell Girl erschienen ab September 2008 bei Tokyopop auf Deutsch vier Bände. Die Veröffentlichung wurde im Februar 2009 eingestellt, da der japanische Verlag die Zusammenarbeit mit Tokyopop beendet hatte. Ab November 2009 wurde der Manga bei Egmont Manga und Anime fortgesetzt, beginnend mit dem fünften Band bis Band 9. Eine Fortsetzung unter dem Titel Shin Jigoku Shōjo (新・地獄少女, „Das neue Höllenmädchen“) zwischen dem 3. Oktober 2008 (11/2008) und 3. Juli 2009 (8/2009). Die Kapitel wurde in drei Sammelbänden zusammengefasst. Mit Jigoku Shōjo R (地獄少女R) lief vom 3. August 2009 (9/2009) bis 2. März 2013 (4/2013) die jüngste Reihe. Diese kam auf 11 Sammelbände. Realfernsehserie2007 wurde unter der Regie von Hideaki Takahashi und Makoto Naganuma eine Real-Fernsehserie (Dorama) produziert. Diese wurde vom 4. November 2007 bis zum 27. Januar 2008 durch den Sender Nippon TV in Japan erstmals ausgestrahlt. Das Lied des Abspanns, Dream Catcher, stammt von der Sängerin Olivia Lufkin. VideospielIm September 2007 erschien eine Videospiel-Adaption der Fernsehserie für die Konsole Nintendo DS mit dem Titel Jigoku Shōjo Akekazura. Das Spiel wurde von der Firma Compile Heart entwickelt. WeblinksCommons: Jigoku Shōjo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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