Dietrich studierte Angewandte Theaterwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen bei Heiner Goebbels. Während des Studiums assistierte er bei Richard Foreman am Ontological Theater in New York und am Schauspiel Köln und schrieb seine Diplomarbeit über die Arbeiten der finnischen Videokünstlerin Eija-Liisa Ahtila. Er arbeitete am Theater Freiburg und am Theaterdiscounter in Berlin, wo er 2006 die künstlerische Leitung der Mustermesse 2 übernahm. Seit 2004 kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Regisseurin Angela Richter, mit der er zahlreiche Produktionen entwickelte und 2006 das Fleetstreet Theater in Hamburg eröffnete.[1] Von 2007 bis 2013 war Dietrich ein Kernmitglied des vom Autor und Regisseur Milo Rau gegründeten International Institute of Political Murder (IIPM), das 2009 das Reenactment Die letzten Tage der Ceausescus, die Reinszenierung des Prozesses gegen das rumänische Diktatorenehepaar realisierte. Das Projekt wurde u. a. für das Berliner Theatertreffen nominiert, ans Festival d’Avignon eingeladen und an den Solothurner Filmtagen für den Prix de Soleure als bester Dokumentarfilm vorgeschlagen.[2] Er war Produzent und Dramaturg des Stücks Hate Radio, das an das Berliner Theatertreffen 2012 eingeladen wurde.[3] 2015 kuratierte er auf Kampnagel in Hamburg im Rahmen des Nordwind Festivals die erste Retrospektive des russischen Aktionskünstlers Pjotr Pawlenski.[4]
2009 Die letzten Tage der Ceausescus, Reenactement des Prozesses gegen das rumänische Diktatorenehepaar, Teatrul Odeon Bukarest, Hebbel am Ufer Berlin, Schlachthaus Theater Bern, Gessnerallee Zürich, Südpol Luzern. Text und Künstlerische Leitung: Milo Rau; Regie: Milo Rau und Simone Eisenring[6]
2010 Vive la Crise an der Garage X Wien, Regie: Angela Richter
2011/12 Hate Radio, Kunsthaus Bregenz / Memorial Centre Kigali / Hebbel am Ufer Berlin, Regie & Text: Milo Rau[9]
2012 Kuratierung des Szenischen Kongresses Power and Dissent, Nationaltheater Weimar, Künstlerische Leitung: Milo Rau
2013 Kuratierung und Produktion des Theaterprojekts Die Moskauer Prozesse, Sacharow-Zentrum Moskau und Koproduzent des gleichnamigen Dokumentarfilms, Regie und Drehbuch: Milo Rau
2014/15 Dramaturg und Produzent des Tanzprojekts Political Bodies, Kampnagel, Theater im Bauturm, Choreografie: Yolanda Gutiérrez[10]
2017 Kunst im Verhör, Hörspiel, Erstausstrahlung im WDR, Co-Regie zusammen mit Milena Kipfmüller[11]
↑Robert Matthies: Aufbruch in den Nebel. In: Die Tageszeitung: taz. 15. Dezember 2018, ISSN0931-9085, S.47 Hamburg 63 ePaper (taz.de [abgerufen am 18. Dezember 2019]).