Jeannot SimmenJeannot Simmen (* 1946) lebt in Berlin als Autor, Ausstellungs- und Büchermacher, mit Fokus auf Kultur, Neue Medien und Bildende Kunst. Er ist Gründer und Vorsitzender des 2004 gegründeten Club Bel Etage Berlin. LebenSimmen wurde in der Schweiz geboren und studierte in Zürich und an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte, Philosophie und Religionswissenschaft. Er wurde mit einer Arbeit zu Hegels Ästhetik (Kunst-Ideal oder Augenschein) bei Klaus Heinrich und Jacob Taubes promoviert. Danach war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Ausbildung bei den Staatlichen Museen, Preußischer Kulturbesitz tätig (Ausstellungen: Ruinen-Faszination, Joseph Beuys, Otto Eckmann). Bei Bazon Brock an der Universität Wuppertal habilitierte er sich mit Vertigo, einer Untersuchung zum Entstehen moderner Kunst aus dem irritierten Gleichgewicht als sechster Wahrnehmungssinn. 1980 bis 2002 lehrte er als Gast- und Vertretungsprofessor, dozierte Kunstgeschichte und Designtheorie an Universitäten in Berlin, Kassel, Wuppertal und Essen. TheorieSeit Ruinen-Faszination (1980) beschäftigt Simmen die Vertikale als kulturelle Dimension westlicher Zivilisation. Sein Buch (Koautor Uwe Drepper) untersucht die technische Vertikale im Buch Der Fahrstuhl, das zum kulturgeschichtlichen Standardwerk für Aufzug mutierte. Mit dem Band Vertigo wurde 1990 mit Isaac Newtons revolutionärer Gravitationstheorie die „Urgeschichte der Moderne“ entwickelt, die das feudale Weltbild erschütterte. Mit einer Folge an Kosmologiebildern zeigt Simmen die visuellen Veränderungen bis zum Planetenblatt von Ledoux. Was im religiösen Kontext die Himmelsflüge, Auferstehung oder Höllenfall, verändert sich seit dem Barock zu praemodernen Schwebevisionen von Francisco Goya bis hin zur Avantgarde. Entwickelt werden drei exemplarische Künstler-Weltbilder mit Sturzfiguren: bei Gustave Courbet, Oskar Kokoschka und Max Beckmann. Publikationen oder Ausstellungen erweitern die Forschungen: Kasimir Malewitsch (Das Schwarze Quadrat). Die Ausstellung Schwerelos zeigt den Traum vom Fliegen und die Dematerialisierung der Formen von Yves Klein bis Ellsworth Kelly, von Max Ernst bis James Lee Byars, vom Manierismus bis Robert Irwin und James Turrell. Mit den Studenten werden mehrere Projekte realisiert, stets mit Präsentation und Publikation:
Ausstellungs- und BuchprojekteAlles. Was der Fall. Kulturgeschichte der Stürzenden: vom Manierismus bis Heute, 11. September 2001. Moderne als Sturz in den Schritt, Fortschritt – Sturz-Ambivalenz, Terror und Schicksal. Luxmania – LichtKunst Licht Aussen: Licht-Events im öffentlichen Raum, LichtProjekte im Garten- und ParkRaum. Naturlicht und Kunstlicht, LED-Plattform. PackBandKunst, Tape Art – Die Ästhetik des Banalen Die erste Ausstellung zum Thema eines Alltagobjektes. Vom Mittel zum Zweck zur Schönheit jenseits der Verpackung. Ausstellungen/Realisationen, Kurator
Bücher, Autor und Herausgeber
Preise2001 Drei Design-Auszeichnungen für die CD-Rom Kidai Shôran. Produktion für das Museum für Ostasiatische Kunst, Berlin
Weblinks
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