In den 1960ern wurde Jireš oft mit Zensoren konfrontiert, die seine Arbeit einschränkten.[2] Sein Film Der Schrei (Křik) wurde 1964 beim Cannes Film Festival gezeigt.[3]Der Schrei wurde oft als erster Film der Tschechoslowakischen Neuen Welle bezeichnet. Diese Bewegung ist bekannt für ihren dunklen Humor, die Einstellung von nicht professionellen Schauspielern und den "Kunst-Kino Realismus".[4]
Ein weiterer erfolgreicher Film von Jireš ist Žert. Dieser ist eine Adaption des Romans Der Scherz von Milan Kundera.[5]Žert erzählt die Geschichte von Ludvik Jahn, einem Mann, der von der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei ausgeschlossen wurde, da er einen unangemessenen Witz gegenüber seiner Freundin machte. Als Heranwachsender wollte sich der Mann dafür rächen. Der Film wurde während der politischen Liberalisierungsbewegung während des Prager Frühlings produziert und enthielt viele Szenen, welche die kommunistische Führung kritisierten. Der Film wurde nach dem Einmarsch der Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten veröffentlicht. Er hatte Erfolg in den Kinos, wurde aber von der kommunistischen Partei schnell aus selbigen verbannt. Amos Vogel schrieb, dass der Film wahrscheinlich die größte und erschütterndste Anklage des Totalitarismus aus einem kommunistischen Land sei.[2]
Valerie – Eine Woche voller Wunder, spielt im frühen 19. Jahrhundert und basiert auf einem Roman von Vítězslav Nezval. Der Film wurde 1970 veröffentlicht. Es ist ein Film im Gothic Stil, der sich mit der Menstruation und dem sexuellen Erwachen eines 13-jährigen Mädchens befasst.[6] Jireš Film Mladý muž a bílá velryba wurde auf dem elften Internationalen Filmfestival in Moskau gezeigt.[7]
Nachdem die Sowjetunion die Tschechoslowakei besetzte, führte Jireš seine Arbeit im Land weiter, allerdings weniger kontrovers. 1971 war er Regisseur des Films My Love to the Swallows, in dem es um einen tschechischen Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg ging.[2] Sein Film Unvollständige Finsternis wurde auf den 33. Internationalen Filmfestspielen in Berlin gezeigt.[8] In den 80er und 90er Jahren drehte Jireš weitere Filme, inklusive Ballet- und Oper-Dokumentationen fürs Fernsehen.[2]
Filmografie
1958: Horečka (Kurzdokumentation, Regisseur und Drehbuchautor)
1959: Strejda (Kurzfilm, Regisseur und Drehbuchautor)
1960: Stopy (Kurzfilm, Regisseur)
1960: Sál ztracených kroků (Kurzfilm, Regisseur und Drehbuchautor)
1962: Don Špagát (Kurzfilm, Regisseur)
1964: Der Schrei(Křik) (Regisseur und Drehbuchautor)
1965: Das Blockhaus (Srub) (Kurzfilm, Regisseur und Drehbuchautor)