Die Tochter eines Belgiers und einer Französin versuchte sich 1912 vergeblich am Pariser Konservatorium. 1915 begann sie ihre Bühnenkarriere am Théâtre de l’Odéon, dem sie bis 1920 angehörte.
Ihr Filmdebüt hatte sie 1912 in Louis FeuilladesLa course aux millions. 1919/20 spielte sie in drei Filmen von Georges Monca. Bei Dreharbeiten lernte sie 1920 Jules Berry kennen und heiratete ihn. Wegen dessen krankhafter Eifersucht unterbrach sie ihre schauspielerische Arbeit bis zur Trennung 1932. Sie wurde dann besonders als Filmschauspielerin bekannt, zum Beispiel als flirtbereite Madame Dufoir in Jean RenoirsEine Landpartie und leichtlebige Madame Hermine in Marcel CarnésDie Kinder des Olymp. Auch sonst wurde sie vorwiegend in Rollen unberechenbarer, zwielichtiger Frauencharaktere besetzt wie als Animiermädchen in Die Schenke zum Vollmond, als verschmitzte Concierge in In Teufels Krallen und als niederträchtige Kupplerin Madame Josserand in Immer wenn das Licht ausgeht.
1959: Blonde Fracht und schwarze Teufel (Des femmes disparaissent)
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 278 f.