Jan van BaalJan van Baal (* 25. November 1909 in Scheveningen; † 9. August 1992 in Doorn) war ein niederländischer Ethnologe und Gouverneur von Niederländisch-Neuguinea (1953–1958). Seine Forschungsinteressen war thematisch geleitet durch Religion. Van Baal studierte Indologie an der Rijksuniversiteit Leiden. Diese akademische Ausbildung machte er vornehmlich für den zukünftigen Dienst in der Kolonialverwaltung in Niederländisch-Indien. 1934 promovierte er über das Phänomen der Kopfjagd (koppensnellen) bei den Marind-anim, einem Papuavolk an der Südküste von Neuguinea. Kurz nach seiner Promotion wurde van Baal als Verwaltungsbeamter in Merauke in Niederländisch-Neuguinea stationiert. Während der Kriegsjahre wurde er von den Japanern interniert. 1951 richtete er das Bureau voor Inlandse Zaken in Jayapura (damals Hollandia) in Niederländisch-Neuguinea, ein. Für ein Jahr war er dessen Direktor. Das Büro führte ethnografische und demographische Untersuchungen durch. Als Gouverneur von Niederländisch-Neuguinea von 1953 bis 1958 förderte er ethnografische Untersuchungen. Nach seiner Rückkehr in die Niederlande 1959 wirkte van Baal als Direktor der Abteilung Anthropologie des Königlichen Tropeninstituts in Amsterdam. Danach war er Professor für Anthropologie an den Universitäten von Amsterdam und Utrecht. Die Aufgaben, die er sich als Kulturanthropologe gestellt hat, sind immer noch aktuell. DemaAls sein wissenschaftliches Hauptwerk gilt die Studie über die mythischen Urzeitwesen der Dema-Gottheiten, eine Beschreibung und Analyse der Kultur der Marind-anim im südlichen Neuguinea (1966), worin er sein im Laufe der Jahre zusammengetragenes Material zusammenfasste. Es bildet eine Ergänzung zu der von ihm als hauptsächliche Informationsquelle herangezogenen Marind-anim-Monographie des Schweizer Ethnologen Paul Wirz. Bibliographie
Literatur
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