James Howard-JohnstonJames Douglas Howard-Johnston (* 12. März 1942) ist ein englischer Historiker und Byzantinist. FamilieJames Howard-Johnston gehört der englischen Oberschicht (Peerage) an: Er ist der Enkel des britischen Feldmarschalls Earl Douglas Haig, des Oberbefehlshabers der britischen Armee im Ersten Weltkrieg; sein Vater war der Konter-Admiral Clarence Dinsmore Howard-Johnston (1903–1996). 1954 heiratete seine Mutter, Lady Alexandra Henrietta Louisa Haig (1907– 1997), in zweiter Ehe den berühmten Historiker Hugh Trevor-Roper, Baron Dacre of Glanton, der damit sein Stiefvater wurde. Howard-Johnston ist verheiratet mit der Romanautorin Angela Huth, sie haben eine gemeinsame Tochter. Leben und WerkHoward-Johnston wurde 1971 an der Universität Oxford promoviert. Er war von 1971 bis zu seiner Emeritierung 2009 Dozent für Byzantine Studies und Fellow des Corpus Christi College der Universität Oxford. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Spätantike und die byzantinische Zeit, für die er als international ausgewiesener Experte gilt. Er beschäftigte sich intensiv mit den Beziehungen zwischen Ostrom/Byzanz und dem Sassanidenreich, mit den Umwälzungen im östlichen Mittelmeerraum im 7. Jahrhundert und mit der zeitgenössischen Geschichtsschreibung. Während er aus gesundheitlichen Gründen lange Zeit nur wenig publizieren konnte, trat er seit den 1990er Jahren mit einer Reihe vielbeachteter Arbeiten hervor. Neben mehreren wichtigen Aufsätzen veröffentlichte er so 2010 eine umfassende Studie zur „Weltkrise“ des 7. Jahrhunderts, in der er ausführlich die diesbezüglichen Quellen untersucht und einen darauf beruhenden historischen Überblick liefert, wobei er mehrere Ereignisse neu datiert (so den Tod von ʿAlī ibn Abī Tālib ins Jahr 658 statt 661) bzw. anders interpretiert. 2021 publizierte er ein umfangreiches Werk über den römisch-persischen Krieg unter Chosrau II. 2012 hielt Howard-Johnston die Felix-Jacoby-Vorlesung an der Universität Kiel, 2016 die Lees Knowles Lectures in Cambridge. Er ist Mitglied im renommierten Gremium für die Vergabe des Hawthornden-Preises, dem ältesten Literaturpreis in Großbritannien.[1] Publikationen (Auswahl)
WeblinksEinzelnachweise
|