Jaguariaíva ist ein brasilianischesMunizip im Osten des Bundesstaats Paraná. Es hat 35.192 Einwohner (2021), die sich Jaguariaivenser nennen. Seine Fläche beträgt 1.453 km². Es liegt 844 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Wort Jaguariaíva setzt sich zusammen aus den drei Tupi-Begriffen Jaguar = Jaguar, i = Fluss und aiva, ayua, aiba = schlecht oder verrückt. Der Ortsname bedeutet also Fluss des verrückten Jaguar. Dieser Fluss ist schon früh auf alten Landkarten verzeichnet.[1]
Oberst Luciano Carneiro Lobo erwarb im Jahr 1795 die Fazenda Jaguariaíva, aus der die heutige Gemeinde hervorging. Am 15. September 1823 wurde die Fazenda durch kaiserliche Urkunde in den Rang einer Freguesia (Pfarrgemeinde) erhoben. Im Jahr 1828 erteilte Bischof Manuel Joaquim Gonçalves de Andrade des Bistums São Paulo der Gemeinde die Erlaubnis zum Bau einer Kapelle unter der Anrufung von Senhor Bom Jesus da Pedra Fria.
Francisco Xavier da Silva war ein weiterer großer Name in der regionalen Geschichtsschreibung des frühen 19. Jahrhunderts. Er war der Großvater von Francisco Xavier da Silva, dem viermaligen Präsidenten von Paraná in den Jahren zwischen 1893 und 1912.[2]
Erhebung zum Munizip
Jaguariaíva wurde durch das Staatsgesetz Nr. 811 vom 5. Mai 1908 in den Rang einer Cidade erhoben.[1]
Geografie
Fläche und Lage
Jaguariaíva liegt auf dem Segundo Planalto Paranaense (der Zweiten oder Ponta-Grossa-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 1453 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 844 Metern.[5]
Geologie und Böden
Die Böden bestehen aus Sandstein durchsetzt mit Kiesel und Lehm.[3]
Das Klima ist warm und gemäßigt. Der Niederschlag ist mit 1530 mm jährlich hoch, auch in vergleichsweise trockenen Monaten. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 17,7 °C.[6]
Gewässer
Jaguariaíva liegt weitgehend im Einzugsgebiet des Rio Itararé. Eine Reihe seiner Zuflüsse entwässern das Gebiet in Richtung Norden, zum Beispiel der namensgebende Rio Jaguariaíva, der Rio Capivari, der Rio da Barra, der Rio Butiá oder der Rio das Mortes.
von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune
10,4 %
15,4 %
26,6 %
braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene
0,1 %
0,1 %
0,1 %
Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe
0,0 %
0,4 %
0,0 %
Gesamt
100,0 %
100,0 %
100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]
Forstwirtschaft und die holzverarbeitende Industrie stellen den wichtigsten Wirtschaftszweig des Munizips dar. Wald oder Plantagen stehen auf 330 km², davon sind drei Viertel mit Kiefern bestanden und ein Viertel mit Eukalyptus.[11] Die Stadt wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem Schwerpunkt landwirtschaftsnaher Industrialisierung. Es siedelten sich zahlreiche Holz-, Zellstoff- und Papierfabriken an. Jaguariaíva beliefert den brasilianischen und den internationalen Markt mit Produkten wie Harz, Bauholz, Sperrholz, Zellstoff, Tapeten oder Zeitungspapier. Einer der größten Hersteller von Zeitungsdruckpapier ist die seit 1982 in der Gemeinde ansässige Pisa Indústria de Papéis.
Tourismus
Jaguariaíva verfügt über eine Vielzahl vor allem landschaftlicher touristischer Attraktionen wie zum Beispiel:
↑ abHistória Jaguariaíva PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 21. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑A Cidade / História. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Jaguariaíva, abgerufen am 21. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑ abReinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 20. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑ abPanorama Jaguariaíva. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 20. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
↑Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").