Der Algorithmus zum Erhalt der Jacobi-Koordinaten lässt sich wie folgt beschreiben:
Man betrachtet zwei der Teilchen und berechnet ihren Schwerpunkt , ihre Gesamtmasse und die relative Position zueinander . Man ersetzt nun die beiden Teilchen durch ein neues virtuelles Teilchen mit Masse am Ort . Der Relativabstand stellt dabei die erste Jacobi-Koordinate dar: .
Dies wiederholt man nun für die anderen Teilchen, sowie das neue virtuelle Teilchen.
Nach derartigen Schritten erhält man die Jacobi-Koordinaten als und vom letzten Schritt.
Dabei ist die Gesamtmasse des Systems. Die letzte Jacobi-Koordinate entspricht dem Schwerpunkt des Systems.
Die zugehörigen Geschwindigkeiten berechnen sich als
In der Himmelsmechanik ermöglichen die Jacobi-Koordinaten, die Hamilton-Funktion eines Planetensystems in einen keplerschen und einen Interaktionsteil aufzuspalten. Diese nutzten Wisdom und Holman 1991[3] zur Konstruktion eines symplektischen Integrators hoher Geschwindigkeit, welcher vor allem in der Implementation namens Swift durch Levison und Duncan[4] weite Verbreitung fand.
Einzelnachweise
↑John Z. H. Zhang, Theory and application of quantum molecular dynamics, World Scientific 1999, S. 104.
↑ abPatrick Cornille: Advanced electromagnetism and vacuum physics. World Scientific, 2003, ISBN 981-238-367-0, Partition of forces using Jacobi coordinates, S.102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑J. Wisdom, M. J. Holman: Symplectic maps for the n-body problem. The Astronomical Journal 102, 1991, S. 1528–1538, doi:10.1086/115978.
↑H. F. Levison, M. J. Duncan: The long-term dynamical behavior of short-period comets. Icarus 108, 1994, S. 18–36, doi:10.1006/icar.1994.1039.