Erwin Goldberg, Sohn von Samuel Goldberg und Rachel Aranka Korach, wuchs in Wien auf, wo seine Eltern seit 1912 lebten. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 musste er nach Palästina emigrieren, wo er zunächst ein Architekturstudium in Haifa am Technion begann. Ab 1944 war er an der Jerusalemer Akademie für Musik und Tanz Schüler von Josef Tal (Komposition) und Paul Ben-Haim (Orchestration) und schloss 1947 seine Studien ab. Gleich nach seiner Einwanderung in Palästina wurde er Mitglied der Hagana, die 1948 in die Israelische Armee überging; 1948/49 nahm er am Israelischen Unabhängigkeitskrieg teil. Ab 1950 arbeitete er als Beamter der Stadtverwaltung von Tel Aviv, bis er 1980 als freischaffender Komponist leben konnte.
Lieberson-Preis des Israelischen Komponistenverbandes Israel (1969)
Joel Engel-Preis der Stadt Tel Aviv (1973)
Preis des Israelischen Premierministers für Musik (1983)
Werke
Kompositorisches Schaffen (Auswahl)
12 Jerusalemer Glasfenster von Chagall für fünf Frauenstimmen und Instrumente (1966; seine wohl bekannteste Komposition)
Disteln für Kammerensemble
Horizons in Blue and Violet, Ballett (1969)
Pastelle für zwei Klaviere (1970)
Sieben kleine Insekten, Klaviersuite
The Grey Colours of Käthe Kollwitz für Mezzosopran, Kammerorchester und Tonband (1990).
Schriften
Fashions and Styles in New Music. In: Israel 3/1981
Literatur
Max Brod: Die Musik Israels. Mit einem 2. Teil von Yehuda Walter Cohen: Werden und Entwicklung der Musik in Israel. Bärenreiter, Kassel 1976, ISBN 3-7618-0513-6.
Peter Gradenwitz: Music and musicians in Israel. A comprehensive guide to modern Israeli music. 3. Auflage. Israeli Music Publications Ltd., Tel Aviv 1978.
Alisa Douer: Neuland. Israelische Künstler österreichischer Herkunft. Picus, Wien 1997, ISBN 3-85452-407-2, S. 150f. (Begleitbuch zu der gleichnamigen Ausstellung).