Zunächst überwogen in seinem Schaffen Tierplastiken wie Wälzendes Wildschwein (1987) und Rinderherde (1988). Nach einer Studienreise nach Lanzarote im Jahr 1999 entstanden mehrere vertikal betonte Skulpturen aus feuerbehandeltem, tiefschwarzem und abschließend gewachstem Eichenholz.[3] Er entwickelte sie zu seinem Markenzeichen.[4] Weitere Studienreisen führten ihn nach Ägypten, Rom und Mexiko. Diese Reisen spiegeln sich nicht nur in seinen Grafikarbeiten wider, sondern beeinflussten sein gesamtes gestalterisches Schaffen. Seine in Bronze gegossenen Glocken sind mit fantasievollen Tierfiguren und anderen Figurelementen aus Ägypten verziert und seine Wagen in Holz und Eisen erinnern an etruskische Plastiken.[4]
Kümmel sucht in seiner künstlerischen Tätigkeit die klassische bildhauerische Ausbildung mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zu vereinen. Unter Anwendung traditioneller Handwerkstechniken werden insbesondere kleinere Plastiken aus Holz und Stein geschaffen, bei denen sich Abstraktion und Naturtreue die Waage halten.[5]
Kümmels sieben Meter hohe Kletterskulptur Adler, die sich vor dem Ausbildungszentrum der Bundespolizei in Neustrelitz befindet, war Sieger eines im Jahr 2005 als „Kunst am Bau“ ausgelobten Ideenwettbewerbs, an dem sechs in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Künstler teilnahmen. Dabei wurde vorgegeben, dass es sich nicht nur um eine Skulptur vor dem Ausbildungszentrum handelt, sondern dass es „über seinen künstlerischen Wert auch als Sportgerät mit Unikatcharakter nutzbar sein muss.“[6] Auch die drei aufrecht stehenden Holzskulpturen, die sich seit 2015 im Innenhof eines neuen Labor- und Seminargebäudes der Universität Greifswald befinden, waren das Ergebnis eines Wettbewerbs „Kunst am Bau“. Die Jury unter Vorsitz von Miro Zahra entschied sich für den Entwurf von Kümmel. Weitere Teilnehmer des Wettbewerbs waren Roland Fuhrmann sowie die Berliner Künstler Peter Lindemann und Elisabeth Lesche.[7] Den Auftrag zur Realisierung seines Siegerentwurfs erhielt Kümmel vom Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern. Thematisch beziehen sich die drei Stelen auf die benachbarten Lehranstalten Botanik, Zoologie und deren Sammlungen.[8][9]
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war er von 2004 bis zur Eingemeindung am 1. Januar 2012 amtierender Bürgermeister von Buddenhagen,[10] einem heutigen Ortsteil der Stadt Wolgast.
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
Brunnenanlage mit bearbeiteten Granitsteinen, Wolgast, 1981.
↑ abBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Dokumentation von 50 Kunst-am-Bau-Werken. BMVBS-Online-Publikation Nr. 05/2013, (PDF; 8,9 MB), S. 348–352. Abgerufen am 19. September 2024.
↑„Ich habe wohl eine soziale Macke“. In: zv-Festland-Wolgast. Wasserzeitung Festland Wolgast, 2. November 2011, abgerufen am 21. September 2024 (deutsch).