Nach Abschluss eines Bauingenieurstudiums in Dresden 1976 arbeitete Jürgen Köhler zunächst als Ingenieur. 1984 absolvierte Köhler ein Malerei-Studium an der Kunsthochschule Berlin. Von 1986 bis 1989 war er Meisterschüler an der
Akademie der Künste der DDR in Berlin. Neben verschiedenen Stipendien wurde seine künstlerische Arbeit 2004 mit dem Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnung gewürdigt.
Köhlers Arbeiten stehen in der Tradition einer europäischen Zeichenkunst wie sie u. a. von Dürer, Grünewald, Schongauer aber auch von Künstlern der italienischen Renaissance hervorgebracht wurde. Ebenso üben die japanischen Holzschneider des Ukiyo-e einen besonderen Einfluss auf seine Arbeit aus.
Matthias Flügge schreibt in seinem Vorwort zu einem 2004 erschienenen Katalog: „Köhlers Erfindungen sind durch und durch hybrid. Sie entstammen einer Phantasie, durch die alle die fremdartigen Bilder hindurchgegangen sind, die gerade nicht aus den Medien auf uns einschreien und die verborgen bleiben, wenn wir sie nicht an den Rändern, gleichsam unterhalb der Wahrnehmungschwellen des Alltags suchen wollen. […] Aber eigentlich zählen Köhlers Blätter zur ars oblivionis. Sie handeln vom Vergessen, von einem labilen Bewusstseinszustand, in dem wir das Sehen als flüchtigen Widerschein von schon längst Gekanntem verstehen, als déjà-vu, das im Sehen selbst entgleitet, ehe es als solches erfasst werden kann.“[1]
Ausstellungen (Auswahl)
1987 Dresden, Leonhardi-Museum, mit Colden, Richter, Habedank, Bearach
1989
Bad Doberan, Galerie am Kamp, (Personalausstellung)
Berlin, Akademie der Künste der DDR, Marstall, Zeichnungen in der Kunst der DDR
New York, Clock Tower Gallery, Competition Diomedes, mit Richter, Colden, Wilke