Jóhann lernte als Kind Klavier und Posaune zu spielen. Bereits während seiner Schulzeit war er Mitglied mehrerer Bands und beschäftigte sich schon früh mit sowohl komponierter als auch improvisierter Musik.
In den 1990er Jahren kam er zum isländischen Theater, wo er die Musik für Aufführungen komponierte. Sein erstes, 2002 erschienenes Album Englabörn basiert auf seinen Theaterkompositionen. Mit der von Róbert I. Douglas inszenierten Sportkomödie Íslenski draumurinn (Der isländische Traum) debütierte Jóhann im Jahr 2000 als Filmkomponist. Internationale Bekanntheit erlangte er 2013 mit seiner Musik zum Thriller Prisoners. 2015 gewann er für Die Entdeckung der Unendlichkeit den Golden Globe in der Kategorie Beste Filmmusik und wurde in derselben Kategorie für einen Oscar nominiert. 2016 wurde er für die Filmmusik von Sicario für den Oscar nominiert. Mit End of Summer legte er 2016 sein Debüt als Filmemacher im Format Super 8 vor.
Am 9. Februar 2018 wurde Jóhann im Alter von 48 Jahren in seiner Berliner Wohnung tot aufgefunden. Todesursache war eine Überdosis Kokain in Verbindung mit Medikamenten, die er aufgrund einer Grippeerkrankung[2] einnehmen musste.[3] Er hinterließ eine Tochter, seine Eltern sowie Schwestern.[4]
Filmografie (Auswahl)
2000: Íslenski draumurinn
2007: Opium – Tagebuch einer Verrückten (Ópium: Egy elmebeteg nö naplója)
↑Malte Hemmerich, Jakob Baumer: Sicario – Musik ohne Melodie. (mp3-Audio; 5,3 MB; 5:51 Minuten) In: SWR2-Sendung „Score Snacks – Musik deiner Lieblingsfilme“. 24. Juni 2022, abgerufen am 26. Juni 2022.
Anmerkung: Personen aus Island werden mit dem Vornamen oder mit Vor- und Nachnamen, jedoch nicht allein mit dem Nachnamen bezeichnet. Weiterführende Informationen finden sich unter Isländischer Personenname.