Nach dem Abitur, das sie 1942 in Hamburg ablegte, absolvierte Irmgard Harder eine Ausbildung zur Schauspielerin und hatte Engagements an verschiedenen Bühnen, unter anderem trat sie fünf Jahre lang am Hamburger Ohnsorg-Theater auf. Ab 1948 begann sie journalistisch zu arbeiten, zunächst für Zeitschriften, später als ständige Mitarbeiterin für den Norddeutschen Rundfunk, hier zunächst in Hamburg, seit 1952 im NDR-Studio Flensburg und ab 1965 im Funkhaus Kiel. Dort leitete sie von Beginn an bis zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand 1984 die Niederdeutsche Redaktion (später Heimatredaktion). Zwischen 1970 und 1973 war Harder darüber hinaus als Realisatorin von Kurzfilmen für das ZDF tätig.[1]
1954 begann Irmgard Harder mit dem Schreiben plattdeutscher Beiträge in Form von Kurzgeschichten und Features sowohl für den Hörfunk als auch für das damals noch junge Medium Fernsehen. Als der NDR 1956 die Sendung Hör mal’n beten to aus der Taufe hob, war Harder Autorin und Sprecherin der ersten Stunde. Über ihre Pensionierung hinaus blieb sie der Sendereihe bis 1997 erhalten. Daneben hatte sie großen Anteil am Erfolg der Sendung Von Binnenland und Waterkant, der ältesten Hörfunksendung Schleswig-Holsteins.[2]
Neben zahlreichen Büchern mit plattdeutschen Erzählungen, die zum Teil in mehreren Auflagen gedruckt wurden, schrieb Irmgard Harder auch das 1955 vom NDR ausgestrahlte Hörspiel Asmus Karsten söcht en niege Heimat. Außerdem sind viele ihrer Arbeiten in Sammelbänden mit plattdeutschen Geschichten enthalten.
Irmgard Harder, die in ihrer Karriere verschiedene Auszeichnungen erhalten hat, war mit dem 1996 verstorbenen Volkskundler Paul Selk verheiratet.[1] Nach ihrem Tod wurde die Selk-Harder-Stiftung in Kraft gesetzt, deren Ziele und Zweck sie unter Einbeziehung der Vorstellungen ihres verstorbenen Ehemannes festgelegt hatte.[3] Zuletzt lebte sie in Schleswig.[4]
Schriften
1959: So is dat awer ok, Hans Köhler Verlag
1971: Dat Glück kümmt mit’n Bummeltog, Quickborn-Verlag, ohne ISBN
1973: Gustav un ick un annere Lüüd, Quickborn-Verlag, ISBN 3-87651-0422