Sie war die Tochter von Sigrid Irene Uhs (1898–1989) und Johannes Vaher und hatte einen älteren Bruder, Hanno Vaher (1923–2006).[1] Nach ihrem Abschluss an der Estnischen Kunstakademie (damals Nationales Kunstinstitut der Estnischen SSR) im Jahr 1955 arbeitete Ingi Vaher von 1955 bis 1965 als Graveurin und Entwerferin bei in der GlashütteTarbeklaas. In den Jahren 1965 bis 1969 habilitierte sie im damaligen Leningrad.[2] Zwischen 1966 und 1989 war Ingi Vaher leitende Beraterin für Industriedesign in der Industrieabteilung im Ministerrat der UdSSR.[2] Sie war 1967 eine der Gründerinnen des Rates für Industriedesign in Estland[3], dessen Vorsitzende sie bis 1989 war.[4]
Zusammen mit Helga Kõrge als leitender Künstlerin sowie Mirjam Maasikas, einer Kommilitonin am Nationalen Kunstinstitut der Estnischen SSR, bildete Ingi Vaher eine Gruppe innovativer Designerinnen, die das Tarbeklaas-Design ab Ende der 1950er Jahre prägten. Die Entwürfe für Rauchglas betonten klare, geometrische Formen und zeichneten sich durch Einfachheit aus. Zu Vahers Entwürfen gehörten eine Reihe von Vasen und Schalen aus frei geblasenen und heiß modelliertem Rauch- und Milchglas mit jeweils einzigartigen Formen und Dekoren. Sie entwarf Vasen und Geschirrsets, von denen die KelchserienTulp und Rita, das Likörset Koit aus den frühen 1960er Jahren und das Set Õun vom Ende des Jahrzehnts die Bekanntesten waren.[2][5]
Ihr Grab befindet sich auf dem Alten Karlsfriedhof, Siselinna (K III, 3-7).[1] Einige ihrer Werke finden sich im Tallinna Linnamuuseum (Stadtmuseum Tallinn)[6] und im Estnischen Museums für angewandte Kunst und Design.
1972: Republikanische Ausstellung für junge Künstler 1972, Kunsthalle Tallinn[13]
2015: Ausstellung zum 85. Geburtstag, Glaswaren aus der Zeit von 1955 bis 1974, Glashütte Olustvere, Viljandimaa[4][14]
2016: Kohalik ilu: Tarbeklaas (Lokale Schönheit: Glasfabrik Tarbeklaas), Estnisches Museum für angewandte Kunst und Design[15]
Schriften
Mõtisklusi tööstuskunstist (Überlegungen zum Industriedesign), Kunst, 1964, Nr. 1, S. 27–30.[13]
Literatur
Kaalu Kirme: Eesti tarbekunst täna (Estnische angewandte Kunst heute) in: Kunst, 1962, Nr. 4, S. 1–9.
Valentine Tigane: Varia. Vabariigi kunstnike XIII kongress Tallinnas. (Varia. XIII. Kongress der Künstler der Republik in Tallinn.) in: Kunst, 1967, Nr. 3, S. 47–50.
Helene Kuma: Kunsti arengukäikust. Tarbekunst. (Die Entwicklung der Kunst. Angewandte Kunst) in: Kunst, 1968, Nr. 1, S. 26–29.
Kai Lobjakas: Kohalik ilu : Tarbeklaas (Lokale Schönheit: Glasfabrik Tarbeklaas), Eesti Tarbekunsti- ja Disainimuuseum (Hrsg.), 2016.[16]
Triin Jerlei: Tööstuskunsti komitee: A case study of an invisible design organisation in Soviet Estonia, in: Jeremy Aynsley, Alison J. Clarke, Tania Messell (Hrsg.): International Design Organizations: Histories, Legacies, Values, Bloomsbury Visual Arts, 2022, S. 223–246, ISBN 978-1-350-11251-3[17]
↑ abIngi Vaher, geni.com, abgerufen am 27. Dezember 2022.
↑ abcIngi Vaher, p30.ee, abgerufen am 27. Dezember 2022.
↑Triin Jerlei: Tööstuskunsti komitee: A case study of an invisible design organisation in Soviet Estonia, in: Jeremy Aynsley, Alison J. Clarke, Tania Messell (Hrsg.): International Design Organizations: Histories, Legacies, Values, Bloomsbury Visual Arts, 2022, S. 223–246, ISBN 978-1-350-11251-3