Bekker galt als sprachkundig und wortkarg (Friedrich Schleiermacher: „Bekker schweigt in sieben Sprachen“). Auf teilweise mehrjährigen Reisen nach Paris, Italien und Großbritannien sah er griechische Handschriften zur Vorbereitung kritischer Editionen ein.
Bekkers Bedeutung liegt vor allem in der Edition der ersten modernen Aristoteles-Gesamtausgabe. Mit der Angabe der Bekker-Seite wird nach dieser auch heute noch zitiert. Daneben veröffentlichte er kritische Editionen zahlreicher weiterer antiker (fast ausschließlich griechischer) und mittelalterlicher, vor allem byzantinischer Schriftsteller (insgesamt etwa 140 Bände), die im 19. Jahrhundert als vorbildhaft galten, insbesondere die Ausgaben Platons[2] und Homers sowie Schriften von Aristophanes.
Werke
Ducas: Historia Byzantina. Herausgegeben von Immanuel Bekker (Weber, Bonn 1834).
Niketas Choniates: Historia. Herausgegeben von Immanuel Bekker (Weber, Bonn 1835).
Phrantzis, G., Chronicon, bearbeitet von Bekker, August Immanuel (Bonn: Weber, 1838).
Khalkokondhýlis, ‘Laónikos' (i.e. Nikólaos), De Origine et Rebus Gestis Turcarum, bearbeitet von Bekker, August Immanuel (Bonn: Weber, 1843).
Attaleiátis, Michael, Historia, bearbeitet von Bekker, August Immanuel (Bonn: Weber, 1853).
Wilt Aden Schröder: Immanuel Bekker – der unermüdliche Herausgeber vornehmlich griechischer Texte. In: Annette M. Bartschi, Colin G. King (Hrsg.): Die modernen Väter der Antike. Die Entwicklung der Altertumswissenschaften an Akademie und Universität im Berlin des 19. Jahrhunderts (= Transformationen der Antike. Bd. 3). de Gruyter, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-11-019077-9, S. 329–368.
Briefe an Immanuel Bekker im Besitz des Special Collections Research Center der University of Chicago Library: The Immanuel Bekker Papers 1805–1853 (hochauflösende Scans unter: “Inventory”)