Ilse PohlIlse Pohl (* 7. Mai 1907 in Berlin; † 13. Mai 2010 in Dreieich-Götzenhain) war eine deutsche Autorin. LebenNach der Schulzeit lernte sie ein Jahr Gutswirtschaft in Neu-Strelitz, arbeitete in einem Sanatorium und ging als Au-pair nach Budapest. Danach besuchte sie eine Kunstschule in Berlin. 1929 heiratete sie, 1932 kam ihr Sohn zur Welt.[1] Es folgten zahlreiche durch den Beruf ihres Mannes bedingte Umzüge, bis sie sich 1962 in Dreieich-Götzenhain niederließ.[2] Dort engagierte sie sich in den 1970er Jahren im Spielkreis der evangelischen Kirchengemeinde für behinderte Kinder und leitete ihn zeitweise.[3] Ab ihrem 69. Lebensjahr wurden ihre ersten drei Buchveröffentlichungen – eine an Erwachsene (1977), zwei an Jugendliche (1976 und 1978) gerichtet – vom Stuttgarter Verlag Junge Gemeinde herausgegeben. 1986 rief sie den Literaturkreis für Senioren ins Leben, den sie zwölf Jahre lang leitete.[2] Ab 1989 veröffentlichte sie zahlreiche Selbstpublikationen, die ersten beiden bei R. G. Fischer. Im Jahr 1992 starb ihr Ehemann.[4] 1996 begegnete sie dem Gründer von Selbstkostenverlagsunternehmen, die unter der Bezeichnung „Frankfurter Verlagsgruppe“ versammelt sind, und schrieb auf sein Anraten hin den ersten Band ihrer dreiteiligen Autobiografie.[1] Für dessen Veröffentlichung in dem seiner Unternehmensgruppe angegliederten „Fouqué Literaturverlag“ erhielt sie 1997 den wegen seiner Verbindung mit der „Frankfurter Verlagsgruppe“ umstrittenen Literaturpreis des Bundes Deutscher Schriftsteller.[1] 2002 wurde sie im Alter von 95 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzende dieser Unternehmensgruppe eingesetzt.[5][6] 2008 wurde sie mit dem undotierten Ehrenpreis des Otto-Mühlschlegel-Preises „Zukunft Alter“ für ihr schriftstellerisches Alterswerk ausgezeichnet.[7] In seiner Analyse der Einsendungen zum Otto-Mühlschlegel-Preis 2008 nannte der Gerontologe Andreas Kruse die damals 101-jährige Preisträgerin Ilse Pohl ein überzeugendes Beispiel für Kreativität im Alter.[8] Im gleichen Jahr erhielt Ilse Pohl den Hessischen Verdienstorden insbesondere für ihr Engagement für die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer in Hessen, für deren betreute Kinder sie Schifffahrten auf dem Main organisierte und finanzierte sowie mit Lesungen auf die Idee und die Organisation der Kinderdörfer aufmerksam machte.[3] 2008 wurde Ilse Pohl in der ZDF-Dokumentation 37 Grad als eine von drei Hundertjährigen porträtiert.[9] Im gleichen Jahr war sie Talkgast in der Talkshow Nachtcafé im SWR Fernsehen,[10] 2009 bei Maischberger[11] und ebenfalls 2009 Gesprächspartnerin in der Hörfunk-Sendung Länger leben? in Deutschlandradio Kultur.[12] Zwei Jahre nach dem Tod ihres Sohnes[13] starb Ilse Pohl im Mai 2010, sechs Tage nach ihrem 103. Geburtstag. Sie wurde postum mit der Benennung einer Straße im Dreieicher Stadtteil Götzenhain geehrt.[2] Auszeichnungen
Postum:
Bibliografie (Auswahl)Erzählung
Kinder- und Jugendliteratur
SelbstpublikationenBelletristik
Sachbücher
Einzelnachweise
Weblinks
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