Ilie Balaci

Ilie Balaci
Ilie Balaci (1983)
Personalia
Geburtstag 13. September 1956
Geburtsort BistrețRumänien
Sterbedatum 21. Oktober 2018
Sterbeort CraiovaRumänien
Position Offensives Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1965–1973 Universitatea Craiova
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1973–1984 Universitatea Craiova 285 (76)
1984–1986 FC Olt Scornicești 30 0(7)
1986–1988 Dinamo Bukarest 32 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1974–1986 Rumänien 69 0(8)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1988–1989 Pandurii Târgu Jiu
1989–1991 CS Drobeta Turnu Severin
1991–1992 Club Africain Tunis
1992–1994 Olympique Casablanca
1994–1996 Al Shabab
1996–1997 Al-Nasr
1997–1998 Al-Hilal
1998 Universitatea Craiova
1998–2000 Al Ain Club
2000–2001 Al-Hilal
2001 Universitatea Craiova
2001–2002 Al-Sadd
2002–2003 Al-Hilal
2003–2005 Al-Ahli
2005–2006 Al-Arabi
2006 Al Shabab
2009–2010 Kazma SC
2011 Raja Casablanca
2013 Al-Nahda FC
2016 al-Hilal Khartum
2017–2018 Al-Suwaiq Club
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Ilie Balaci (* 13. September 1956 in Bistreț; † 21. Oktober 2018 in Craiova[1]) war ein rumänischer Fußballspieler und Fußballtrainer. Er war ein offensiver Mittelfeldspieler und gehörte zu der so genannten „goldenen Generation“ der 1980er Jahre des Vereins Universitatea Craiova. Er bestritt insgesamt 347 Spiele in der höchsten rumänischen Fußballliga, der Divizia A, und kam zu 69 Einsätzen für die rumänische Fußballnationalmannschaft.

Seit dem Ende seiner Karriere arbeitete er als Fußballtrainer vornehmlich am Persischen Golf und in Nordafrika.

Spielerkarriere

Ilie Balaci bei der Nationalmannschaft

Im Alter von neun Jahren begann Balaci bei Universitatea Craiova mit dem Fußballspielen. Nachdem er alle Jugendmannschaften durchlaufen hatte, rückte er zu Beginn der Saison 1973/74 in die erste Mannschaft auf und kam am 12. August 1973 zu seinem ersten Einsatz in der höchsten rumänischen Fußballliga, der Divizia A. Balaci schaffte auf Anhieb den Sprung zum Stammspieler und konnte in seiner Premierensaison bereits die rumänische Meisterschaft gewinnen. Er blieb Universitatea Craiova bis 1985 treu und erlebte die erfolgreichste Zeit des Vereins Anfang der 1980er-Jahre als Spieler mit, als der Verein in den Jahren 1980 und 1981 erneut die Meisterschaft gewann, sowie 1983 das Halbfinale im UEFA-Pokal erreichte. In dieser Zeit wurde er zweimal zum rumänischen Fußballer des Jahres gewählt. Vier Pokalsiege rundeten die erfolgreiche Zeit ab.

Im Herbst 1983 verletzte sich Balaci schwer und kam ein Jahr lang kaum zum Einsatz. Im Herbst 1984 wechselte er zum Ligakonkurrenten FC Olt Scornicești, um wieder zu Spielpraxis zu kommen. Im Jahr 1986 schloss er sich Dinamo Bukarest an, ehe er seine Karriere im Jahr 1988 beendete.

Nationalmannschaft

Balaci bestritt insgesamt 69 Spiele für die rumänische Fußballnationalmannschaft und erzielte acht Tore. Sein Debüt gab er bereits im Alter von 17 Jahren am 23. März 1974 gegen Frankreich. Aufgrund einer langwierigen Verletzung konnte er nicht an der Fußball-Europameisterschaft 1984 in Frankreich teilnehmen, obwohl er zuvor über viele Jahre zum Kader gehört hatte.

Trainerkarriere

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn übernahm Balaci zunächst die in der zweitklassigen Divizia B spielenden CS Drobeta Turnu Severin als Spielertrainer. Von dort wechselte er im Jahr 1991 nach Tunesien und übernahm Club Africain Tunis, wo er 1992 das Tripel aus CAF Champions League, Championnat de Tunisie und tunesischem Pokal gewann. Im selben Jahr wechselte Balaci nach Marokko zu Olympique Casablanca, wo er zweimal arabischer Pokalsieger, zweimal marokkanischer Pokalsieger und einmal marokkanischer Meister wurde.

Balaci verließ aber bereits 1994 Casablanca und wechselte zu Al Shabab in die Vereinigten Arabischen Emirate. Bevor er 1996 den Klub verließ, gewann er dort Meisterschaft und Pokal. Von 1996 bis 1998 trainierte Balaci die saudi-arabischen Vereine Al-Nasr (mit Ion Manu als Co-Trainer) und Al-Hilal, mit denen er jeweils den Pokal der Landesmeister des Golfstaaten sowie einmal Meister wurde. Mit Al-Hilal erreichte er 1998 das Finale der AFC Champions League.

Im Jahr 1998 kehrte Balaci nach Rumänien zurück und übernahm seinen Heimatverein Universitatea Craiova. Dort wurde er aber noch vor der Winterpause bereits wieder entlassen, sodass er in die Vereinigten Arabischen Emirate zurückkehrte und Al Ain Club übernahm. Hier fügte er seiner Sammlung mit dem Gewinn des arabischen Pokals, einer Meisterschaft und einem Pokalsieg weitere Titel hinzu.

Durch seine Erfolge am Persischen Golf erhielt Balaci im Frühjahr 2001 erneut die Möglichkeit, Universitatea Craiova zu übernehmen. Doch auch dieses Mal endete sein Engagement bereits nach fünf Spielen vorzeitig. Balaci kehrte erneut in den Mittleren Osten zurück und betreute in den folgenden Jahren die beiden katarischen Vereine Al-Sadd und Al-Arabi sowie die beiden Teams von Al-Ahli und erneut Al Shabab aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Im Dezember 2002 war Balaci an alte Wirkungsstätte zu dem saudi-arabischen Klub Al-Hilal zurückgekehrt. Nachdem das entscheidende Spiel im Golf-Vereinspokal gegen Al-Arabi al-Kuwait verloren gegangen war, gab er sein Amt im März 2003 allerdings auch schon wieder auf. Im Februar 2006 wurde Balaci mit 37,5 % Hauptaktionär des rumänischen Zweitligisten FC Caracal.[2]

Nach seiner Entlassung bei Al Shabab im November 2006 war Balaci eine Zeit lang ohne Verein, bevor er Manager bei Universitatea Craiova wurde. Im Juli 2009 kündigte er seinen Vertrag und heuerte in der Kuwaiti Premier League bei Kazma SC an, den er bis März 2010 betreute.[3] Unmittelbar vor dem Start der Gruppenphase in der CAF Champions League 2011 unterschrieb Balaci am 14. Juli 2011 einen Vertrag bei dem marokkanischen Erstligisten Raja Casablanca.[4] Im Jahr 2013 arbeitete Balaci einige Monate als Trainer für Al-Nahda in Saudi-Arabien. Von April bis Oktober 2016 trainierte er den sudanesischen Verein al-Hilal Khartum, mit dem er die Meisterschaft gewinnen konnte.

Er starb im Oktober 2018 im Alter von 62 Jahren an einem Herzinfarkt.[5][6][7] Er hatte zwei Töchter. Die ältere war mit dem Fußballspieler und -trainer Eugen Trică verheiratet und ist seit 2015 von ihm geschieden.[8] Die jüngere, Liana Ungur, war Tennisprofi und ist mit dem Tennisprofi Adrian Ungur verheiratet.[9]

Erfolge

Spieler

Universitatea Craiova

Auszeichnungen

Trainer

Club Africain Tunis
Olympique Casablanca
Al Shabab
Al Nasr
Al Hilal
Al Ain
Al Sadd
Al Ahli
Al-Hilal Khartum
  • Ilie Balaci. In: RomanianSoccer. (englisch).
  • Ilie Balaci. In: labtof.ro. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2007; (rumänisch).

Einzelnachweise

  1. Odihneste-te in pace, Ilie Balaci! Universitatea Craiova, 21. Oktober 2018, abgerufen am 21. Oktober 2018 (rumänisch).
  2. Ion Jianu: Lorena Balaci-Trica, presedinte de onoare. In: Gazeta de Sud. 25. Februar 2006, archiviert vom Original am 27. Dezember 2015; abgerufen am 21. Oktober 2018 (rumänisch).
  3. Mircea Oglindoiu: Tiţa face istorie la Aleppo! Echipa siriană s-a calificat în premieră în semifinalele Cupei AFC. In: ProSport.ro. 25. September 2010, abgerufen am 21. Oktober 2018 (rumänisch).
  4. FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2011: Spannende Duelle erwartet. In: FIFA.com. 15. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2018; abgerufen am 21. Oktober 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  5. Zi neagră în Bănie: Ilie Balaci a decedat! In: Gazeta de Sud. Abgerufen am 21. Oktober 2018.
  6. Sute de oameni au venit să-i aducă un ultim omagiu lui Ilie Balaci, înainte de înmormântare. In: Digi Sport. 22. Oktober 2018, abgerufen am 22. Oktober 2018 (rumänisch).
  7. Rumänien trauert um Ilie Balaci. UEFA, 22. Oktober 2018, abgerufen am 23. Oktober 2018.
  8. Eugen Trică, sprijinul Lorenei, la înmormântarea lui Ilie Balaci. Cei doi au divorţat de trei ani!, spynews.ro, 23. Oktober 2018
  9. Liana, fata cea mica a lui Ilie Balaci, duce mai departe traditia sportiva a familiei! wowbiz.ro, abgerufen am 24. Oktober 2017.