Igelsreuth (oberfränkisch : Bärchschdrobl bzw. Iglsraad [ 1] ) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken , Bayern ).[ 2] Igelsreuth liegt in der Gemarkung Langenstadt .[ 3]
Geographie
Peststein zwischen Igelsreuth und Langenstadt
Die Einöde ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Südosten tangiert die A 70 den Ort. Ein Wirtschaftsweg führt nach Unterlettenrangen zur Kreisstraße KU 16 (1,4 km westlich),[ 4] an dessen Seite sich auf halber Strecke ein Peststein befindet.[ 5]
Geschichte
Der Ort wurde 1284 als „Igelsgeruot“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Graf von Orlamunde schenkte sein Allod im Ort dem Kloster Langheim . Der Ortsname bedeutet zur Rodung des Igil (Diminutivform von Igo). Mit dem Personennamen Igil wurde wahrscheinlich der Gründer der Siedlung angegeben.[ 6] Die umgangssprachliche Form weist auf einen Hofbesitzer namens Strobel hin.[ 1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Igelsreuth aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Grundherrschaft über den Hof hatte der bambergische Langheimer Amtshof .[ 7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach . Mit dem Gemeindeedikt wurde Igelsreuth 1811 dem Steuerdistrikt Hutschdorf und 1812 der Ruralgemeinde Hutschdorf zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Langenstadt umgemeindet.[ 8]
Am 1. Januar 1972 wurde Igelsreuth im Zuge der Gebietsreform in Bayern mit Langenstadt nach Leuchau eingegliedert. Am 1. Juli 1976 wurde diese Gemeinde aufgelöst und Igelsreuth nach Neudrossenfeld eingegliedert.[ 9]
Baudenkmäler
Haus Nr. 40: Wohnstallhaus
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unsere Liebe Frau (Langenstadt) gepfarrt.[ 7] [ 17]
Literatur
Weblinks
Fußnoten
↑ a b E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach , S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bäri chschdrōbl“ bzw. „īglsrād“.
↑ Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 13. Dezember 2024 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie ).
↑ Igelsreuth. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 13. August 2023 .
↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach , S. 70.
↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis , S. 612.
↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis , S. 760.
↑ Neudrossenfeld > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie , abgerufen am 13. Dezember 2024 .
↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern . Band 5 . Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812 , Sp. 900 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat ).
↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 . Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026 , 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1074 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131 , Abschnitt III, Sp. 1022 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister . LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931 , OCLC 556534974 , Abschnitt II, Sp. 1070 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 . Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923 , OCLC 215857246 , Abschnitt II, Sp. 1105 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950 . Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975 , OCLC 183218794 , Abschnitt II, Sp. 950 (Digitalisat ).
↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959 , OCLC 230947413 , Abschnitt II, Sp. 699 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern . Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384 , OCLC 220710116 , S. 161 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X , OCLC 231287364 , S. 315 (Digitalisat ).