Zur Ortschaft Hundsdorf gehören 44 Adressen (Stand: 1. April 2020).[4] Sie umfasst die gleichnamigen zerstreuten Häuser Hundsdorf sowie die Einzelhöfe Dangeder und Nasinger.[1]
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1481 als Huntzdorff urkundlich erwähnt.[5][6] Der Ortsname kommt entweder von einer verächtlich gemeinten Bezeichnung oder leitet sich vom Personennamen Hund ab.[7]
Als Bürgermeister der eigenständigen Gemeinde Hundsdorf amtierten:
Im Jahr 1930 hatte die Gemeinde 587 Einwohner.[9] Die oberösterreichische Landesregierung erließ am 26. Oktober 1936 eine Verordnung, wonach die weiterhin selbständigen Gemeinden Hundsdorf, Erdmannsdorf und Gutau zur „Verwaltungsgemeinschaft Gutau“ zusammengeschlossen wurden. Zugleich legte die Landesregierung ohne Einbindung der betroffenen Gemeinden einen Verteilungsschlüssel für die Ausgaben der Verwaltungsgemeinschaft zwischen den drei Gemeinden fest, woraufhin der Bundesgerichtshof nach einer Beschwerde der Gemeinde Erdmannsdorf die Verordnung am 10. November 1937 als gesetzwidrig aufhob.[10] Bereits durch ein Gesetz des Landes Oberösterreich vom 27. Oktober 1937 mit Wirksamkeit ab 1. Jänner 1938 wurde die Selbstständigkeit der Ortsgemeinden Hundsdorf, Erdmannsdorf und Gutau beendet und diese zur neuen Marktgemeinde Gutau vereinigt.[11]
Westlich des Hauses Hundsdorf Nr. 16 steht ein mit der Jahreszahl 1682 versehener Tabernakelpfeiler. Ein die Dreifaltigkeit darstellendes Blechbild nordwestlich desselben Hauses ist mit der Jahreszahl 1873 bezeichnet.[12]
Der 215 Kilometer lange Weitwanderweg Burgen- und Schlösserweg führt durch die Ortschaft,[17] ebenso der 39,9 Kilometer lange, leichte Rundwanderweg Färberrunde Nr. 912[18] und der 17,9 Kilometer lange, mittelschwere Rundwanderweg Von den Färber*innen zu den Rittern.[19]
In Hundsdorf ist der Bogensportclub Mühlviertel (BSCM) beheimatet.[20]
Verkehr
Durch den Süden der Katastralgemeinde verläuft die Landesstraße L1415 (Aisttalstraße) und durch den Westen die Landesstraße L1472 (Gutauer Straße).[2]
Literatur
Friedrich Schober: Gutau. Ein Heimatbuch des Marktes und seiner Umgebung. Marktgemeinde Gutau, Linz 1969, Hundsdorf, S.83–85.
Einzelnachweise
↑ abcStatistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Oberösterreich 2001. Verlag Österreich, Wien 2005, ISBN 3-902452-43-9, S.99 (statistik.at [PDF; abgerufen am 23. Juni 2023]).
↑Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. 1. Band (A–J). Jos. Feichtingers Erben, Linz 1935, S.512 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 23. Juni 2023]).
↑Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen der politischen Bezirke Perg und Freistadt (Östliches Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 11). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 978-3-7001-3103-8, S. 149, Nr. 11.4.7.18 (Kapitel „Hundsdorf“).
↑Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. Ergänzungsband. Nachträge, Erklärungen der Namen und Verweisungen. Oldenbourg, München/Berlin 1940, S.255 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 23. Juni 2023]).
↑Josef Etzlstorfer: Bau- und Kunstdenkmäler. In: Gutau einst und jetzt. Herausgegeben zur 800-Jahr- und Riedmarkfeier 1930. Festausschuß der 800-Jahr- und Riedmarkfeier von Gutau, Gutau 1930, S.61 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 23. Juni 2023]).
↑Josef Etzlstorfer: Bau- und Kunstdenkmäler. In: Gutau einst und jetzt. Herausgegeben zur 800-Jahr- und Riedmarkfeier 1930. Festausschuß der 800-Jahr- und Riedmarkfeier von Gutau, Gutau 1930, S.60 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 23. Juni 2023]).
↑Gesetz vom 27. Oktober 1937 über die Vereinigung der Ortsgemeinden Erdmannsdorf, Gutau und Hundsdorf des Verwaltungsbezirkes Freistadt zu einer Ortsgemeinde mit der Bezeichnung „Marktgemeinde Gutau“. LGBl Nr. 51. In: Landesgesetzblatt für Oberösterreich. Nr.21, 15. Dezember 1937 (alex.onb.ac.at [abgerufen am 23. Juni 2023]).
↑Pechölstein in Hundsdorf (nd197). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 23. Juni 2023.
↑Rosnerstein (Pechölstein) (nd207). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 23. Juni 2023.