Hukirdinchusen

Hukirdinchusen ist eine Wüstung am Oberlauf der Berkmecke im Stadtgebiet von Winterberg. Der Ort wurde auch Hueckerckhusen genannt. Hukirdinchusen liegt im Naturschutzgebiet Berkmecke-Talsystem (HSK-411).

Geografische Lage

Hukirdinchusen lag ca. 1,4 km südöstlich vom Winterberger Ortsteil Mollseifen und ca. 3 km westlich vom Ortsteil Züschen. Die Höfe befanden sich in den Mündungsgebieten des Strachengrundes, Flachengrundes und Brechengrundes in die Berkmecke, die sich im Umfeld in vier Hochtäler aufgliedern. In der Umgebung der Ortswüstung steigt das Bergland auf 668–744 m.ü. NHN[1] an. Die Fundareale des Weilers sind in rund 510–530 m.ü. NHN[1] ausschließlich nördlich der Berkmecke (Bremkebach) auf einer Länge von 320 m aufgereiht.[2] Etwas oberhalb der Einmündung des Flachengrundes in die Berkmecke erinnert eine Informationstafel an die Wüstung.

Geschichte

Der im Spätmittelalter aufgegebene, wenig überlieferte Kleinweiler bestand vermutlich aus etwa vier bis fünf Höfen. Der Zehnte in Hukirdinchusen gehörte 1269 zum Besitz des Vogtes Herbord von Helden, den dieser von Dietmar von Waldeck genannt Oppolt zu Lehen trug. Ein sich nach dem Ort nennender Conrad von Hokerichusen ist für das Jahr 1281 als Ratsherr in Medebach bezeugt. Die Lage der Ortswüstung ist auf der Karte des Gogerichts Medebach von 1604 verzeichnet, auf der sich westlich von Züschen am Bremkebach die Eintragung Hueckerckhusen findet. Die Bezeichnungen Freienstuhl und zwischen dem Freienstuhlsseifen an der Ecke, 1,8 km südwestlich der Ortsstelle, weisen auf den Standort des Freistuhlgerichtes Halenor bzw. Fryehalenor im Grenzbereich der Freigrafschaft Züschen und der Grafschaft Wittgenstein auf dem Siebenahorn hin.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. a b Rudolf Bergmann: Die Wüstungen des Hoch- und Ostsauerlandes: Studien zur Kulturlandschaftsentwicklung in Mittelalter und früher Neuzeit. In: Michael M. Rind (Hrsg.): Bodenaltertümer Westfalens. Band 53. Heidelberg: Propylaeum, Heidelberg 9. März 2023, S. 423–425, doi:10.11588/1205.

Koordinaten: 51° 9′ 14,4″ N, 8° 31′ 4,8″ O