Horní Heřmanice v Čechách
Horní Heřmanice (deutsch Oberhermanitz, auch kurz Hermanitz, Herbordsdorf und 1304 Hermansdorf) ist eine Gemeinde im Bezirk Ústí nad Orlicí in der ostböhmischen Region Pardubický kraj in Tschechien. LageDas Bergdorf liegt direkt an der früheren böhmisch-mährischen Grenze, etwa 25 Kilometer südlich der tschechisch-polnischen Grenze unterhalb der östlichsten Spitze des Adlergebirges auf einer Höhe von etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel. Nachbargemeinden sind Cotkytle (Zottkittl ), Výprachtice (Weipersdorf) und Štíty (Schildberg). GeschichteDas Dorf wurde vermutlich durch einen Lokator namens Herman gegründet. Im Jahre 1304 wurde Horní Heřmanice urkundlich erstmals als Hermansdorf erwähnt. Damals wurde eine Schenkung von mehreren Orten im Jahre 1292 von König Wenzel II. an das von ihm gegründete Kloster Königssaal neu bestätigt.[3] Das Kloster trat 1358 Heřmanice, da es weit entfernt war, als Eigentum an Johannes von Neumarkt, den Bischof von Naumburg, Leitomischl, Olmütz und Elekt von Breslau im Tausch gegen andere Besitzungen und Geld ab. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Herrschaft des Bistums Leitomischl. 1409 wurde der Ort von Johann von Bucca aus der geistigen Herrschaft getrennt und an Jan Smiřický ze Smiřic (deutsch Johann von Schmiritz, Johann Smiřický von Smiřice) weltlich verpfändet. Nach Schwarz scheint die Hussitenzeit (1419–1434) das Deutschtum unter anderem in Hermansdorf geschwächt zu haben, „sei es, daß es zur Minderheit geworden ist, sei es, daß dt. Orte verödeten und als tsch(echische) wiedererstanden sind.“[4] 1453 gehörte das Pfandrecht Markéta ze Zásady, der Frau von Václav Preger, dem Hauptmann der Burg Lanšperk; im selben Jahr wurde neben anderen Orten Heřmanice an Zdeněk Kostka von Postupitz übertragen, der Dolni und Horní Heřmanice in die Herrschaft Lanšperk brachte.[5] Zu Beginn der 40er Jahre des 16. Jahrhunderts war der Ort im Besitz von Johann von Pernstein. Im Jahre 1544 war dieser wegen hoher Schulden gezwungen, die Burg Lanšperka, drei kleine Städte und eine Reihe von umliegenden Dörfern, darunter Dolní und Horní Heřmanice, an Peter Bohdanecký von Hodkov zu verkaufen.[6] Zwanzig Jahre später, 1564, kaufte der Sohn von Johann von Pernstein, Vratislav von Pernstein, diesen Teil von Peters Erben und verband ihn mit dem kürzlich erworbenen Lanškroun. Seitdem sind beide Teile (Lanškroun und Lanšperk) getrennt aufgeführt, jedoch immer als Teil einer Verwaltungseinheit – der Herrschaft Lanškroun. Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran! Sowohl Dolní als auch Horní Heřmanice gehörten zu dem Bezirk, bis die Patrimonialverwaltung abgeschafft wurde. Nach 1850 wurden sie unabhängige und selbstverwaltete Gemeinden.[5] Beim Zensus von 1921 lebten in den 168 Häusern von Horní Heřmanice 859 Personen, darunter 844 Tschechen und 14 Deutsche.[7] Im Jahre 1930 hatte Oberhermanitz 742 Einwohner; 1939 waren es 739.[8] Im Zweiten Weltkrieg wurde Horní Heřmanice in den Landkreis Landskron im Reichsgau Sudetenland eingegliedert und bildete darin eine tschechische Sprachinsel. In der Nachkriegsgeschichte des Dorfes wurde 1953 eine landwirtschaftliche Genossenschaft gegründet, die bald zerfiel und einige Jahre später im Jahr 1959 erneuert wurde. 1971 wurden Horní Heřmanice, Dolní Heřmanice und Rýdrovice zu einer Gemeinde zusammengefasst, die aus drei getrennten Katastergebieten (Ortsteilen) besteht. GemeindegliederungDie Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:[9]
Grundsiedlungseinheiten sind Chudoba, Dolní Heřmanice, Horní Heřmanice, Rýdrovice und Záhora.[10] Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dolní Heřmanice v Čechách, Horní Heřmanice v Čechách und Rýdrovice.[11] Sehenswürdigkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Horní Heřmanice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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