Der Honda CR-V (Comfortable Runabout Vehicle) ist ein Kompakt-SUV des japanischen Automobilherstellers Honda, welches seit 1996 gebaut wird, mittlerweile in fünfter Generation.
Die erste Generation des Honda CR-V wurde Ende 1995 vorgestellt. Das 4,50 Meter lange Fahrzeug wurde mit zwei verschiedenen Vierzylinder-Ottomotoren mit 94 kW oder 108 kW angeboten. Eine Besonderheit dieses Modells war die seitlich nach rechts öffnende Heckklappe mit Reserveradhalterung. 1999 wurde der CR-V einer Modellpflege unterzogen, bei der vor allem der Frontstoßfänger verändert wurde.
Zu Beginn der Modellreihe (1996–1997) wurde der CR-V nur mit einem Automatikgetriebe angeboten. In den Folgejahren bis zum Produktionsende wurde sowohl ein Automatikgetriebe als auch ein manuelles Fünfganggetriebe angeboten. Angetrieben wird der CR-V mittels Real Time 4WD, einem Allradantrieb, welcher bei Bedarf automatisch die Hinterräder mit antreibt.
Im Kofferraum ist ein Campingtisch integriert, der gleichzeitig als Bodenplatte für den Kofferraum dient.
Der im Herbst 2001 präsentierte CR-V der zweiten Generation (Modellcode RD) wird als Benziner (2,0 l i-VTEC) und ab Modelljahr 2005 als Dieselvariante (2,2 l i-CTDi) angeboten. Mit umgelegter Rückbank bietet er ein Fassungsvermögen von bis zu 952 Litern.
Honda offeriert drei verschiedene Ausstattungsvarianten: von der LS-Version mit Stahlfelgen und Stoffinterieur, über die ES-Version mit Aluminiumfelgen und ESP, bis hin zur Executive-Version mit Lederausstattung.
Der CR-V verfügt über Real Time 4WD, einen sich bei geringer Traktion automatisch zuschaltenden Allradantrieb. Zur Sicherheit im CR-V tragen bis zu sechs Airbags sowie die der aktiven Fahrsicherheit dienenden elektronischen Systeme (ABS, Elektronische Bremskraftverteilung und das bei Honda VSA (Vehicle Stability Assist) genannte ESP) bei.
Im Herbst 2004 erfolgte ein leichtes Facelift. Motorenseitig kam ein 2,2 Liter großer Diesel mit 103 kW (140 PS) ins Programm.
Die fehlende Getriebeuntersetzung, das für die Straße ausgelegte Motoren- und Getriebekonzept und die selbsttragende Karosserie mit Einzelradaufhängung machen den CR-V nicht zu einem gemeinhin als Geländewagen definierten Autotyp, welcher für Geländeeinsätze konzipiert wurde. Das eingebaute Allradsystem dient mehr der Fahrsicherheit in bestimmten Verkehrssituationen als dem einfacheren Vorankommen in unwegsamem Gelände.
Die direkten Konkurrenten des CR-V sind der Kia Sportage, Hyundai Tucson oder der Toyota RAV4.
Honda konnte 2004 nur 4.105 CR-Vs in Deutschland verkaufen. Der RAV4 hingegen kam im gleichen Jahr auf über 18.000 Zulassungen. Mit der Anfang 2005 eingeführten Modellpflege und einem Dieselmotor konnte Honda Marktanteile hinzugewinnen.
Der dritte CR-V (Modellcode RE) wurde im Herbst 2006 vorgestellt und besitzt den gleichen Radstand wie sein Vorgänger.
Er verfügt über Real Time 4WD, einen sich bei geringer Traktion an der Vorderachse automatisch zuschaltenden Allradantrieb.
Die Abmessungen, speziell die Länge und Höhe wurden jedoch verringert und orientieren sich wieder mehr am ersten Modell. Weiterhin werden die beiden Motoren mit 110 kW im Benziner und 103 kW im Diesel angeboten.
Im Herbst 2009 erhielt der CR-V ein leichtes Facelift an Front und Heck, das Anfang 2010 in den Handel kam. Seitdem wird ein in Leistung und Verbrauch optimierter Dieselmotor mit 110 kW eingesetzt, der jetzt auch die Euro-5-Abgasnorm erfüllt.
Die vierte Generation (Modellcode RM) des CR-V wurde europaweit am 3. November 2012 eingeführt. Anfangs wurde ein Benziner mit zwei Litern Hubraum und 114 kW (155 PS) sowie ein 2,2 Liter großer Selbstzünder mit einer Leistung von 110 kW (150 PS) angeboten.[4]
Der CR-V ist seit September 2013 mit dem 1.6 i-DTEC-Motor mit 120 PS erhältlich, der bereits seit dem Frühjahr im Civic angeboten wird.[5]
Anfang 2015 wurde eine überarbeitete Version vorgestellt. Neben leichten optischen Veränderungen wurde der 2,2-Liter-Diesel durch eine Variante des 1.6 i-DTEC mit Bi-Turbo-Aufladung ersetzt. Dabei wurde die Leistung auf 118 kW (160 PS) angehoben.[6]
Die fünfte Generation des CR-V wurde im Oktober 2016 in Detroit vorgestellt. Der Verkauf des Fahrzeugs startete am 21. Dezember 2016 zuerst in den Vereinigten Staaten. Die Variante für Europa wurde auf dem 88. Genfer Auto-Salon im März 2018 vorgestellt und kam am 20. Oktober 2018 in den Handel.[8] Aufgrund von Überarbeitungen am Chassis, den Bremsen und den Dämpfern, erfolgte laut Angaben des Herstellers die Markteinführung in Europa erst so spät.[9]
Die Plattform teilt sich der neue CR-V mit dem Civic der zehnten Generation.[10] Erstmals seit der ersten Generation wurde der CR-V nicht mehr mit einem Dieselmotor verkauft. Dafür war die Baureihe optional mit sieben Sitzplätzen erhältlich.[11]
Auf der Auto Shanghai im April 2017 zeigte Honda den CR-V Hybrid. Dieser wurde ab Sommer 2017 in China verkauft. Die Hybridversion wurde ab dem 16. Februar 2019 auch in Europa angeboten. Im Regelfall fungiert der Verbrennungsmotor in der Hybridversion als Generator, der Energie für den Elektromotor liefert. Dieser treibt dann die Räder an. Die Arbeitsenergie des Verbrennungsmotor kann auch direkt an die Räder geleitet werden, dies geschieht meist im Geschwindigkeitsbereich zwischen 80 und 100 km/h. Meist im städtischen Betrieb, erhält der Elektromotor Energie aus dem Lithium-Ionen-Akkumulator, sodass der Verbrennungsmotor nicht benötigt wird.[12]
Im November 2019 kam in China der nahezu baugleiche Honda Breeze auf den Markt. Dieser unterscheidet sich vom CR-V lediglich geringfügig. Da Honda auf dem chinesischen Markt gleich zwei Joint Ventures hat, wurde der bei Guangqi Honda Automobile gebaute Breeze zusätzlich zum bei Dongfeng Honda Automobile produzierten CR-V angeboten.[13]
Auf der Beijing Auto Show im September 2020 präsentierte Honda den CR-V als Plug-in-Hybrid.[14] Er kam im Februar 2021 ausschließlich in China auf den Markt. Im April 2021 wurde auch der Breeze als Plug-in-Hybrid vorgestellt.[15]
Die sechste Generation der Baureihe debütierte im Juli 2022.[18] Sie kam zunächst im September 2022 in Nordamerika[19] und China auf den Markt.[20] Die auf beiden Märkten jeweils angebotenen Antriebe waren auch schon im Vorgängermodell verfügbar. Seit August 2023 wird das Fahrzeug auch in Europa verkauft. Dort ist es als Vollhybrid und als Plug-in-Hybrid erhältlich. Zudem wurde mit dem ZR-V noch ein SUV eingeführt, das zwischen HR-V und CR-V positioniert ist.[21] Auf dem japanischen Heimatmarkt wird die sechste Generation nicht mehr vermarktet.[22]
Im Februar 2024 präsentierte Honda den CR-V als Plug-in-Hybrid e:FCEV, der im Gegensatz zu einem konventionellen Plug-in-Hybriden einen 17,7-kWh-Akkumulator mit einer Brennstoffzelle kombiniert. Dementsprechend kann das Fahrzeug an der Steckdose aufgeladen werden oder auch an einer Wasserstofftankstelle aufgetankt werden. Den Antrieb übernimmt ein 130 kW (177 PS) starker Elektromotor. Das Antriebssystem stammt von Vitesco Technologies. Der e:FCEV soll zunächst im Modelljahr 2025 in Kalifornien als Leasingfahrzeug in den Handel kommen.[23][24]
In China wird neben dem bei Dongfeng Honda Automobile gebauten CR-V auch wieder der technisch baugleiche Honda Breeze von Guangqi Honda Automobile angeboten.[25]
Heckansicht
Honda CR-V e:PHEV (seit 2023)
Frontansicht (USA, seit 2022)
Heckansicht
Honda CR-V e:FCEV (seit 2024)
Innenansicht
Honda Breeze (seit 2022)
Sicherheit
Im Frühjahr 2024 wurde die sechste Generation vom Euro NCAP auf die Fahrzeugsicherheit getestet. Sie erhielt in der Standardausführung vier, mit zusätzlicher Sicherheitsausstattung fünf von fünf möglichen Sternen.[26]