Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1976 die Gemeinden Bergendorf, Riedheim und Stadel eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kam noch Pessenburgheim hinzu.[5] Am 1. Juli 2014 bekam Holzheim noch eine Teilfläche von 0,6 km² des ehemaligen gemeindefreien Gebietes Brand zugeschlagen.[6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1036 auf 1159 um 123 Einwohner bzw. um 11,9 %.
Erster Bürgermeister seit dem Gemeinde-Zusammenschluss war vom 5. April 1976 bis 30. April 1996 Anton Schenk (1924–2015, CSU). Dessen Nachfolger Robert Ruttmann (CSU), im Amt vom 1. Mai 1996 bis 30. April 2020, wurde 2002, 2008 und 2014 wieder gewählt.
Am 15. März 2020 wurde Josef Schmidberger[16] (parteilos) ohne Mitbewerber zum Ersten Bürgermeister gewählt; dessen Amtszeit begann am 1. Mai 2020.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2018 insgesamt 2.243.000 €, davon waren 1.197.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen. Die Gemeinde liegt seit mehreren Jahren sehr deutlich über der durchschnittlichen Steuerkraft vergleichbarer Kommunen.
Wappen
Blasonierung: „Durch einen schmalen silbernen Wellenpfahl gespalten von Blau und Rot, vorne fünf, 2:1:2 gestellte fünfstrahlige, goldene Sterne, hinten eine silberne Kanne.“[17]
Wappengeschichte: Das Gemeindewappen enthält Symbole aus verschiedenen Adelswappen, deren Familien für die Ortsgeschichte wichtig waren. Die fünf Sterne stammen aus dem Wappen der Riederer von Paar, die im Mittelalter als Hofmarksinhaber nachweisbar sind. Sie sind als Pfleger von Rain und Landvögte von Neuburg überliefert. Die fünf Sterne stehen außerdem für die fünf Gemeindeteile. Die Kanne ist dem Wappen der Herren von Holzheim entnommen, die Ministerialen der Grafen von Graisbach waren. Sie werden bereits 1193 urkundlich erwähnt und zählen zu den ältesten Geschlechtern im Rainer Winkel. Im Jahr 1449 starb die Familie in der männlichen Linie aus. Die Holzheimer führten in ihrem Wappen eine Gießkanne. Grabsteine der Familie sind an der Außenwand der Pfarrkirche von Holzheim noch zu sehen. Der silberne Wellenpfahl weist auf die durch das Gemeindegebiet fließende Kleine Paar.[18] Dieses Wappen wird seit 1988 geführt.[19]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Zahlen der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze:
2000: 168
2007: 266
2010: 328
2011: 369
2012: 385
2013: 407
2014: 472
2015: 552
2016: 582
2017: 628
2018: 671
2019: 732
2020: 740
2021: 803
Von den Beschäftigten des Jahres 2019 waren 16 in der Land- und Forstwirtschaft, 572 in der Produktion, 116 in Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie 28 in sonstigen Branchen tätig. Die Tendenz ist weiter steigend. Größter Arbeitgeber ist die Unsinn Fahrzeugtechnik GmbH, ein Hersteller von Pkw-Anhängern.[20]
Von den Einwohnern standen 543 in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis (30. Juni 2019), so dass die Zahl der Einpendler um 187 höher war als die Zahl der Auspendler.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
Kindertageseinrichtung: 80 Kindergarten- und Krippenplätze, 63 Plätze belegt (Stand 1. März 2020)
Grundschule: sechs Lehrkräfte, fünf Klassen mit 95 Schülern (Schuljahr 2020/2021)[21]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Der ehemalige Landtagsabgeordnete Helmut Guckert wurde in der ehemaligen Gemeinde Riedheim geboren.
Ehrenbürger
Josef Häfele (* 31. Mai 1892; † 3. August 1980), Ortspfarrer vom 28. Dezember 1926 bis 28. Dezember 1972
Johann Hofstetter (* 13. Juli 1910; † 30. Juli 2006), Hauptlehrer
Josef Wöppel (* 1934; † 2019), Ortspfarrer vom 28. Dezember 1972 bis 30. September 2010
Ulrich Stöckl OSB (* 24. Mai 1924 in Pessenburgheim; † 24. April 2021 in Tansania), Benediktiner-Missionar aus der Erzabtei Sankt Ottilien
Die Bürgermedaille wurde bisher fünfmal verliehen: Willibald Miehle, Leonhard Wiedmann (beide 2008), Pater Vitus Sedlmair, Nikolaus Säckler (beide 2013) und Leonhard Unsinn (2018).[22]